Herdecke. Das Gebäudemanagement in Herdecke hat viel vor der Brust. Mit personeller Verstärkung soll’s bei der Stadt schneller gehen
Lang ist die Liste städtischer Hochbauprojekte in den nächsten Jahren. 35 Unterpunkte hat Dennis Osberg, 1. Beigeordneter der Stadt, jetzt benannt. Zwölf Maßnahmen habe nach seiner Einschätzung oberste Priorität. Ihr Volumen liegt zusammen bei weit über 15 Millionen Euro. Eine zusätzliche Stelle beim Gebäudemanagement soll jetzt beim Abarbeiten helfen.
Sanierung Freibad, Sanierung Hallenbad, Anbau Grundschule Hugo Knauer, Umbau der Mensa an der Robert-Bonnermann-Schule, Containeranlagen für Flüchtlinge, Sanierungsarbeiten an der Notunterkunft am Poethen - das sind noch nicht einmal alle Projekte auf der höchsten Dringlichkeitsstufe. Für Dennis Osberg ist klar: „Die Bewältigung der Aufgaben ist ein Kraftakt für die Verwaltung.“ Mit personeller Verstärkung würde es schneller gehen. Eine solche Verstärkung aber hat die Verwaltung von sich aus nicht vorgeschlagen.
Stattdessen hat die Koalition aus CDU, Grünen und FDP angeregt, das Gebäudemanagement auszubauen. Für Andreas Disselnkötter von den Grünen ist die zusätzliche Stelle „unumgänglich.“ Das zeige allein ein Blick auf die vielen Maßnahmen im Schulbereich. Sie haben auch die zeitliche Einstufung von Osberg bestimmt: Priorität haben Bauaktionen, bei den sonst die Fördermittel verloren gehen. Beim Rechtsanspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag gibt es ein festes Datum, ab dem die Eltern die Stadt in die Pflicht nehmen können, und auch eigene Beschlüsse des Rates sorgen für Zugzwang. Schließlich braucht die Hugo-Knauer-Schule bald mehr Raum, wenn sie zunehmend zweizügig wird.
SPD kritisiert Umgang
Dieter Kempka von der Linken erklärte in der jüngsten Ratssitzung, „die Wucht der Liste hat mich umgehauen.“ Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster räumt zumindest einen „nicht unerheblichen Sanierungsstau ein.“ Am Ende hoben sich die Hände aller Ratsvertreter, einschließlich der in den Reihen der SPD. Für Fraktionsvorsitzende Dr. Nadja Büteführ war es allerdings „kein schöner Umgang“, dass die SPD erst kurzfristig von der Personal-Initiative erfahren habe.
Die Prioritätenliste des Beigeordneten wurde zunächst einmal zur Kenntnis genommen. Patrick Wicker, Fraktionsvorsitzender der CDU, machte allerdings deutlich, dass spätere Diskussionen zu Verschiebungen führen könnten. Den Schulerweiterungsbau im Schulzentrum etwa würde er gerne weiter vorne sehen.