Um ehrlich zu sein, kommt der Impfstopp mit Astrazeneca für jüngere Menschen für mich nicht überraschend. Daraus ergeben sich jedoch gleich mehrere Probleme. Das Vertrauen der Menschen in die zugelassenen Impfstoffe wächst durch das Hin und Her nicht. Einige, die bisher noch unentschlossen waren, ob sie sich impfen lassen wollen, könnten sich nun endgültig dagegen entscheiden. Auf der anderen Seite gibt es weiterhin diejenigen, die gerne geimpft werden würden, aber durch den nun noch verringerten Bestand an Impfdosen noch länger auf eine Impfung warten müssen.
Und diesmal spreche ich nicht, von den älteren Menschen, für die eine gute Lösung mit dem BioNtech-Wirkstoff gefunden werden wird. Ich spreche auch nicht von den chronisch Kranken, die als nächstes auf der Priorisierungsliste stehen. Ich spreche von den Menschen, die keine Vorerkrankungen haben, die mittleren Alters oder jünger sind. Diejenigen, die natürlich zurecht, weit hinten auf der Liste stehen. Auch ich zähle dazu. Das hat nichts mit Ungeduld oder Neid zu tun. Im Gegenteil – ich freue mich für jeden, der geimpft ist, denn jeder einzelne trägt dazu bei, dass der Virus eingedämmt werden kann. Allerdings weiß ich auch, dass diese Hiobsbotschaften wie nun mit Astrazeneca die Impfschnelligkeit nicht vorantreiben, sondern nur verlangsamen. Für mich heißt das aber, wie für viele andere auch, uns bleibt nichts anderes, als zu warten. Das Ende der Wartezeit rückt damit in immer weitere Ferne. Eine Situation, die nicht zu ändern, aber dennoch unbefriedigend ist.