Herdecke. Die AG Koepchenwerk zieht bei der Jahreshauptversammlung Bilanz zu Aktivitäten der letzten Monate. Im Fokus: die Beleuchtung und eine alte Lok.
Ein schöner Kontrast: 2019 drohte der Arbeitsgemeinschaft (AG) Koepchenwerk noch die Auflösung, weil sich über längere Zeit kein neuer Vereinsvorsitzender herauskristallisierte. Zwei Jahre später konnte der Vorstand nun bei der Jahreshauptversammlung erfreuliche Entwicklungen mitteilen, als es um die jüngsten Aktivitäten der Ehrenamtler rund um das historische Pumpspeicherkraftwerk am Herdecker Hengsteysee ging.
Vorsitzender Peter Gerigk blickte im Namen des Vorstands „auf ein sehr erfolgreiches Jahr“ zurück. In seinem Bericht erwähnte er die Kooperation mit dem heimischen Gymnasium und der Realschule am Bleichstein (Koepchenwerk wird außerschulischer Lernort), die regelmäßige Öffnung des Glaskastens an jedem Freitagnachmittag und den Andrang am Tag des offenen Denkmals. Diese Präsentation, an der auch weitere Akteure – Hobby-Winzer Elias Sturm mit seinem Team und die Modelleisenbahnausstellung diverser Vereine – beteiligt waren, zeigte laut Arbeitsgemeinschaft wieder, „wie wichtig eine gute Zusammenarbeit mit der Eigentümerin des Denkmals, der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, ist.“
Inhaltlich stellte Gerigk weitere Aspekte in den Vordergrund. Zur Vorbereitung der geplanten Maßnahmen für die Internationale Gartenausstellung 2027 (u.a. Reaktivierung der Standseilbahn, Einbindung des Ruhrhöhenwegs) berichtete der Vorsitzende, dass diverse Sitzungen auch unter Mitwirkung der AG Koepchenwerk stattfanden.
Einen Rückschlag gab es zunächst beim Förderantrag zur Neuinstallation der Beleuchtung des Koepchenwerks. Der Herdecker Verein hatte zusammen mit der Industriedenkmal-Stiftung zunächst der heimischen Politik dargelegt, wie die zwölf Buchstaben an der Maschinenhalle-Fassade am Ufer und viele weitere Lampen auf dem Gelände am Hengsteysee wieder angeknipst werden könnten. Während die Fraktionen das befürworteten, lehnte das zuständige Ministerium den Antrag aufgrund fehlender Finanzmittel erst einmal ab. Laut Gerigk scheint es nun aber seitens einer anderen Stiftung positive Signale zu geben, um das Licht-Projekt doch noch realisieren zu können. „Die endgültige Entscheidung soll im November fallen“, teilte der Vorsitzende mit.
Moderner Elektro-Shuttle in Hengstey
Der hat vor einiger Zeit auch die Information erhalten, dass sich eine alte Lokomotive des Koepchenwerks auf dem Museumsbahnhof in Dahlhausen an der Wupper (nicht zu verwechseln mit dem Museum im gleichnamigen Bochumer Stadtteil) befindet. Mit dem dortigen Verein nahm die Arbeitsgemeinschaft Kontakt auf, derzeit laufen Gespräche zur Restaurierung der historischen Diesel-Lok. „Die war bis 1999 im Werk in Herdecke stationiert und ist noch immer fahrbereit. Es gibt Überlegungen, sie leihweise hier auf dem Hengsteysee-Gelände des Denkmals gelegentlich zu präsentieren“, berichtet Peter Gerigk.
Wobei diese in die Jahre gekommene Lokomotive nicht für den Besucher-Verkehr infrage komme. Wie berichtet, will die AG Koepchenwerk die Schienen am Schiffswinkel erhalten, um eines Tages Gäste mit einer Museumseisenbahn zum Denkmal transportieren zu können. „Das soll dann aber keine alte Diesel-Lok übernehmen, sondern ein moderner Elektro-Shuttle“, sagt der AG-Vorsitzende. „Der könnte dann auch auf Hagener Seite im Stadtteil Hengstey unterwegs sen.“
Umbesetzung im Vorstand
Zum „großen Bedauern des Vorstands“ und der Versammlung gab der stellvertretende Vorsitzende Klaus Görzel (Redakteur der Lokalredaktion Wetter/Herdecke) bekannt, dass er aus persönlichen Gründen aus dem Vorstand ausscheiden muss. Er kündigte aber an, weiter in der Arbeitsgemeinschaft aktiv bleiben zu wollen. Im Namen des Vorstands und des Vereins dankte Peter Gerigk Klaus Görzel für die geleistete Arbeit.
Bei der Nachwahl zum Vorstand wurde dann ein Gründungsmitglied des Vereins zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt: Peter Altmaier kehrte damit wieder in den Vorstand der AG Koepchenwerk zurück. Peter Gerigk beglückwünschte Peter Altmaier zur einstimmigen Wahl: „Ich freue mich auf Deine engagierte Mitarbeit und auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.“
Die weitere Arbeitsplanung, auch für das kommende Jahr 2022, wollen Verein und Vorstand in den nächsten Sitzungen angehen. Peter Altmaier: „Wir haben viele Ideen, die jetzt auf ihre Umsetzung warten. Wir werden weiter daran arbeiten, das Koepchenwerk weiter zu entwickeln und noch stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit nicht nur in Herdecke, sondern auch in der weiteren Umgebung zu rücken.“