Wetter. Die Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr stand nicht nur im Zeichen der Vergangenheit, sondern auch des Aufbruchs in die Zukunft.
Das Zahlenwerk spricht eigentlich für sich: 384 Einsätze sind die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr im vergangenen Jahr gefahren. Sie leisteten ehrenamtlich 10.485 Stunden für die Menschen in Wetter. Allein 70 Einsätze schlagen dabei durch das Hochwasser im vergangenen Jahr zu Buche. 81 Brände mussten gelöscht werden, und 279 technische Hilfeleistungen befinden sich im Einsatzbericht. Eine stolze Summe, wie Ralf Tonetti, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Wetter, während der Jahresdienstbesprechung der Kameraden feststellte. Doch das war nicht das einzige Thema auf der Tagesordnung.
Neuer Brandschutzbedarfsplan
So berichtete Bürgermeister Frank Hasenberg in seinem Grußwort über die Neuaufstellung des kommenden Brandschutzbedarfsplanes und bedankte sich bei allen Einsatzkräften für deren Arbeit, die durch Corona noch erschwert wurde. Er setzte im Anschluss Thomas Schuckert erneut in sein Amt als stellvertretender Leiter der Feuerwehr ein. Dieser war bei der dazu erforderlichen Anhörung vor einigen Wochen einstimmig von den Mitgliedern der Feuerwehr vorgeschlagen worden. Die Entscheidung wurde anschließend von der Politik ebenfalls einstimmig bestätigt. Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm würdigte den Einsatz von 102 Einsatzkräften bei der Unwetterkatastrophe im vergangenen Juli. Sie alle waren an der Abarbeitung der Einsätze beteiligt gewesen. Er verlieh ihnen die Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen. Fünf Mitglieder aus den wetterschen Einheiten nahmen diese stellvertretend entgegen. Die weitere Verteilung erfolgt dann in den jeweiligen Löscheinheiten.
Doch der Blick der Kameraden ging nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in Richtung Zukunft. Wehrführer Ralf Tonetti dankte allen, die es ermöglicht haben, dass die Löscheinheit Wengern weiterhin ihren Standort im Ortskern beibehalten kann. Er merkte an, dass die Bürger ihre örtliche Feuerwehr kennen, denn weder die Bürger können ohne ihre Feuerwehr noch die Freiwillige Feuerwehr ohne die Bürger. „Wie schnell gut funktionierende Strukturen angreifbar sind, hat Corona auch in den Reihen der Feuerwehr deutlich gezeigt. Umso wichtiger ist es dann, eine gut funktionierende Feuerwehr zu haben“, so Tonetti. Nur so könne sie auf besondere Ereignisse, auf die der Mensch kurzfristig keinen Einfluss hat, wie zum Beispiel Unwetterlagen, Unfälle, Brände und ähnliches schnell und zielgerichtet reagieren, die Menschen schützen und vor größerem Schaden bewahren. Dieses nicht nur im eigenen Stadtgebiet, sondern auch zur nachbarlichen Hilfe in umliegenden Gemeinden.
Schon allein aufgrund des Klimawandels mit einhergehenden Wetterphänomenen wie extremer Trockenheit und der damit verbundenen Waldbrandgefahr oder auch Starkregenereignissen sei es wichtig, eine gut ausgestattete Wehr und natürlich auch genügend Einsatzkräfte zu haben. Und die brauchen – wie Tonetti in der Vergangenheit mehrfach betonte – auch das Gefühl, dass sowohl Bürger als auch Politik hinter ihnen stehen.