Wetter. Ein Abschnitt des Ruhrtalradwegs ist gesperrt, weil ein Hang saniert werden muss. Manche missachten die Sperrung und begeben sich in große Gefahr.

Auf dem Ruhrtalradweg besteht Lebensgefahr. Genauer gesagt auf dem 120 Meter langen Abschnitt hinter dem Kanuclub Richtung Herdecke. Deswegen hat die Stadt Wetter die Strecke mit Warnbaken und Schildern gesperrt. Aber manche Fußgänger und Radfahrer halten sich nicht an das Verbot und umgehen die Absperrung. Sogar Mütter mit Kinderwagen wurden in dem gefährlichen Streckenabschnitt schon gesehen.

Die aktuelle Situation

Es war Ende November letzten Jahres, als die Stadt Wetter die Strecke sperrte. „Es besteht Steinschlaggefahr und damit akute Gefahr für Leib und Leben“, hatte Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer erklärt, nachdem Geologen der Ahlenberg-Ingenieure aus Herdecke den Hang zwischen der L675 und dem darunter liegenden Ruhrtalradweg untersucht hatten. Das Ergebnis ihrer Untersuchung: Dort herrscht Steinschlaggefahr und akuter Handlungsbedarf. Welche Maßnahmen zur Sicherung des Hanges sich anbieten, haben die Experten in einem Gutachten dokumentiert, das in Kürze im Fachausschuss vorgestellt und beraten wird. Sprich: An der aktuellen Situation wird sich so schnell nichts ändern.

Maßnahmen der Stadt

Aber was unternimmt die Stadt Wetter, wohl wissend, dass die Sperre immer wieder missachtet wird und Menschen sich in Lebensgefahr begeben? Sind die Sicherungsmaßnahmen ausreichend? Auf Nachfrage im Rathaus heißt es dazu: Die Stadt habe abgesperrt und weise deutlich darauf hin, dass ein Betreten verboten sei. Zudem werde bereits am Seeplatz deutlich auf die Sperrung ab Kanuclub hingewiesen. Die Verwaltung habe mehrfach in Pressemitteilungen darauf hingewiesen, dass in dem gesperrten Abschnitt Steinschlaggefahr besteht und damit eine akute Gefahr für Leib und Leben. „Diese Hinweise sind eindeutig. Mitarbeitende des Ordnungsamtes sind regelmäßig dort vor Ort, um die Situation zu kontrollieren. Wer die Absperrung missachtet, muss mit einem Bußgeld rechnen“, betont der Pressesprecher der Stadt Wetter, Jens Holsteg. Die Verwaltung appelliere „an alle Bürger*innen, die Sperrung dieses Abschnittes zu beachten und den gesperrten Abschnitt nicht zu betreten: Hier können sich jederzeit Steine aus dem Hang lösen - es besteht Lebensgefahr!“

24-Stunden-Überwachung

Wir erinnern uns: Der Landesbetrieb Straßen NRW, der für die Sicherung des Steilhanges entlang der Verbindungsstrecke zwischen Wetter und Herdecke (L675) zuständig war, musste sich ebenfalls damit auseinander setzen, dass Fußgänger, Rad- und sogar Autofahrer sich nicht an die Absperrung hielten: Sie missachteten Hinweisschilder, rückten Warnbaken zur Seite, überkletterten Zäune und sogar Container, die der Landesbetrieb aufgestellt hatte. Nachdem irgendwann sogar Spezialkräfte bei ihrer gefährlichen Arbeit zur Sicherung des Hangs von Aktivisten attackiert worden waren, ließ der Landesbetrieb Straßen NRW die Baustelle Tag und Nacht überwachen – von Personen und einer mobilen Bauüberwachungsanlage inklusive 360-Grad-Kameras.