Herdecke. Rosemarie Grebe, die die Boutique 1984 eröffnet hatte, ist im März verstorben. Ehemann Karl-Heinz Grebe will Caprice nicht allein weiterführen.
Nach dem Motto „Kaufen soll für unsere Kundinnen ein Erlebnis sein“ beschrieb Rosemarie Grebe ihre Firmenphilosophie. 38 Jahre lang hatte sie die Modeboutique Caprice an der Hauptstraße 52 geführt. Im März ist sie im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Seitdem ist nichts mehr so, wie es viele Jahrzehnte lang war.
Ansprechpartnerin für Kundinnen
„Damit müssen die Kunden erst einmal fertig werden“, so ihr Ehemann Karl-Heinz Grebe. Das Ehepaar hatte das Geschäft im Herzen der Altstadt die ganzen Jahrzehnte über gemeinsam geführt. Für die zahlreichen Stammkundinnnen war seine Frau die Ansprechpartnerin Nummer eins gewesen. Rosemarie Grebe hatte die Boutique mit Namen und Ladenlokal übernommen und im Frühling 1984 eröffnet. Damals befand sich das kleine Modegeschäft noch in der Hauptstraße 35, gegenüber von Kurzwaren Kühnholz.
Accessoires rundeten Angebot ab
Erst nach einem weiteren Umzug in ein benachbartes Ladenlokal fand Caprice-Moden das Domizil an der Hauptstraße 52, in dem es auch heute noch zu finden ist. Was die Kundinnen an Rosemarie Grebe sehr schätzten war, „dass sie zuhörte, sich Zeit nahm und auf individuelle Wünsche einging“, weiß Karl-Heinz Grebe. Zu ihrem besonderen Service gehörte auch, dass die Stücke, die mal nicht ganz passend waren, von einer Schneiderin geändert wurden, so dass die Kundin ihr Kleib wie auf den Leib geschneidert bekam. Dazu rundeten auch passende Accessoires wie Schmuck und Taschen das Outfit ab. „Mir macht Mode einfach Spaß“, habe sie immer betont, wenn sie von ihren Düsseldorfer Messebesuchen nach Herdecke zurückgekehrt war.
Dank für Anteilnahme
Fürs Eröffnungsfoto im Jahr 1984 stand Rosemarie Grebe übrigens selbst Modell. „Gute Beratung und besonderer Service“, darauf legte die Geschäftsfrau großen Wert. Und nicht nur darauf. „Es war immer viel mehr als nur verkaufen, es war Freundschaft. Unsere Stammkunden sind ja mit uns alt geworden“, blickt Karl-Heinz Grebe nun zurück. Bis zuletzt habe seine Frau gekämpft, unterstützt von einem riesigen treuen Stamm von Kundinnen, „mit denen sie ihre Krankheit geteilt hat, die mit ihr gekämpft und ihr Mut gemacht haben. Caprice lebte durch meine Frau“, so Karl-Heinz Grebe, der dankbar ist für die Anteilnahme und Unterstützung. Allein wird er das kleine, aber stets feine Modegeschäft nicht weiterführen; nach fast vier Jahrzehnten sollen sich die Türen zur Boutique Caprice nun im Laufe des Jahres für immer schließen.
Karl-Heinz Grebes Dank gilt auch den zahlreichen Spendern, deren Geld er an die Vereine „Eltern für Krebskinder in Wangerland“, „Sterntaler“ und „Vier Pfoten“ weiterleiten werde.