Herdecke/Wetter. Starke Strömung nahe Voßkuhle: Einsatzkräfte aus Herdecke und Wetter retteten Samstag eine gekenterte Kanutin (52) aus der Ruhr. Ein Angler half.

Die Freiwillige Feuerwehr Herdecke hatte am Wochenende gut zu tun, sie rückte am Samstag zu zwei scheinbar spektakulären Einsätzen aus.

Am Samstag mussten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte um 18.16 Uhr eine 52-jährige Frau aus der Ruhr retten. Die Düsseldorferin war zuvor im Bereich Voßkuhle an einer Stromschnelle mit einem Kanu gekentert. An einer Untiefe konnte sie sich laut Mitteilung der Feuerwehr zwar in der starken Strömung hinstellen, das rettende Ufer in ca. 15 Metern Entfernung jedoch nicht erreichen.

Ein Angler, der die Situation beobachtet hatte, alarmierte zunächst die Rettungskräfte. Dann nährte er sich der Frau in seiner Wathose und betreute sie den Angaben zufolge bis zum Eintreffen der Rettungskräfte vorbildlich. Ihm war es durch die Strömung allerdings nicht möglich, die Frau zu erreichen.

Auch Hubschrauber angefordert

Aufgrund der Sperrung der Ender Talstraße wurde neben der Herdecker Feuerwehr ebenfalls die Feuerwehr Wetter, die Taucher der Berufsfeuerwehr Witten sowie der Rettungshubschrauber Christoph Dortmund alarmiert. Die erst eintreffenden Wetteraner Kräfte erkundeten zunächst die Wege zur Einsatzstelle und betreuten die Frau. Der schnellste Weg führte über die Bahngleise zwischen Wetter und Witten, sodass über die Leitstelle eine Sperrung der Bahnstrecke veranlasst wurde. Nach dem Eintreffen der Herdecker Wehr mit vier Strömungsrettern und einem Schlauchboot konnte aufgrund der guten Erkundung der Einsatzstelle direkt die Rettung der Frau eingeleitet werden. Dazu gingen die Strömungsretter in einer speziellen Formation, gesichert an einer Leine zur Frau vor und führten diese zum Ufer. Dort wurde sie dem Rettungsdienst übergeben.

Die Frau erlitt zum Glück nur leichte Verletzungen. Die zweite Begleitperson der Kanufahrerin konnte sich selbst an das gegenüberliegende Ufer retten. Im Anschluss sicherten die Rettungskräfte der Feuerwehr das Kanu, welches auf der Untiefe ebenfalls festhing. Von einem Motorboot der DLRG wurde dieses schließlich abtransportiert. Das Motorboot der Herdecker Feuerwehr musste daher nicht mehr zu Wasser gebracht werden.

Gebäudebrand

Kurz vor dem Ende dieses Einsatzes wurde die Herdecker Wehr gegen 18.45 Uhr zu einem Gebäudebrand mit Rauchentwicklung in die Straße Im Siepen alarmiert. Während der Anfahrt dramatisierte sich die Meldung zunächst, da eine Person wieder in das Gebäude gerannt sei. Vor Ort gaben dann der erst eintreffende Löschfahrzeug Entwarnung, da Essen auf dem Herd vergessen wurde.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann um 19.18 Uhr zum Bahnhof an der Wittbräucke. Dort war eine junge Frau aus unbekannten Gründen mit einer Kopfplatzwunde aus der Regional-Bahn gekommen. Da sich die Einsatzstelle an einer Bundesstraße befand, wurde die Feuerwehr mit dem Stichwort „Sicherung“ alarmiert. An der Einsatzstelle wurde die Patientin erstversorgt und an den Rettungsdienst übergeben.

Den vorerst letzten Einsatz übernahm die Herdecker Wehr um 19.45 Uhr mit dem Stichwort „Person im Aufzug“ im Ortsteil Ende. Da die zuständige Sicherheitsfirma mit alarmiert wurde und vor Ort war, musste die Feuerwehr hier nicht tätig werden.

Zu einer Person hinter einer verschlossenen Tür war die Feuerwehr bereits am Samstagmorgen gegen 8.50 Uhr in die Straße Zur Windmühle ausgerückt.

WP/WR-Selbstversuch: Susanne Schlenga (gelber Anzug), Leiterin der WR- und Westfalenpost-Lokalredaktion Wetter/Herdecke läßt sich an einer strömungsstarken Stelle oberhalb der Overwegbrücke in Wetter von Strömungsrettern der DLRG Wetter aus den reißenden Fluten der Ruhr retten. Dieser Abschnitt der Ruhr ist, weil naturnah, unbeaufsichtigt, abgelegen und schwer einsehbar, bei Freizeitschwimmern und Sonnenanbetern sehr beliebt, aber aufgrund seiner relativ starken Strömung auch gefährlich. Szene: Abschleppdienst. Die Sicherungsmannschaft aus Vaness Döpper, Philipp Kangowski und Marcel Britze sichert die Rettungsaktion von einem festen Standort aus mit dem Seil. Foto: Jürgen Theobald
WP/WR-Selbstversuch: Susanne Schlenga (gelber Anzug), Leiterin der WR- und Westfalenpost-Lokalredaktion Wetter/Herdecke läßt sich an einer strömungsstarken Stelle oberhalb der Overwegbrücke in Wetter von Strömungsrettern der DLRG Wetter aus den reißenden Fluten der Ruhr retten. Dieser Abschnitt der Ruhr ist, weil naturnah, unbeaufsichtigt, abgelegen und schwer einsehbar, bei Freizeitschwimmern und Sonnenanbetern sehr beliebt, aber aufgrund seiner relativ starken Strömung auch gefährlich. Szene: Abschleppdienst. Die Sicherungsmannschaft aus Vaness Döpper, Philipp Kangowski und Marcel Britze sichert die Rettungsaktion von einem festen Standort aus mit dem Seil. Foto: Jürgen Theobald © Jürgen Theobald | Jürgen Theobald (theo)