Wetter. Die Barrierefreiheit fehlt. Deswegen verlegt der VdK Wetter nun seinen Jahresausklang von der Elbschehalle ins benachbarte Vereinsheim.

„Wir sind ein Verein, der für die Behinderten da ist“, sagt Philipp Schmidt vom Sozialverband VdK. Deswegen sei die Entscheidung schnell gefallen: „In der Elbschehalle ist die Barrierefreiheit nicht gewährleistet, weil die Seitentür ja zu bleiben muss. Deswegen werden wir unsere Jahresabschlussfeier nun anders als im Vorjahr nicht in der Elbschehalle, sondern im benachbarten Vereinsheim feiern“, so der Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes Wetter. Das gehe allerdings nur in einem kleineren Rahmen: Ins Vereinsheim passen gerade mal 50 Leute, so Philipp Schmidt – also nur ein Bruchteil der über 500 Mitglieder des Sozialverbandes in Wetter.

Seitentür ist nur Notausgang

Zur Erinnerung: Erst kürzlich hatte es im Vorfeld der traditionellen Kunsthandwerker-Ausstellung in der Elbschehalle Ärger gegeben, weil die Nebentür geschlossen bleiben muss und lediglich als Notausgang dient. Das hat Folgen für Menschen mit Behinderungen; denn allein durch diese bislang als Seiteneingang genutzte Tür können Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollator ebenerdig die Halle betreten. Der Haupteingang hat bekanntlich eine Treppe und der Weg zum Hintereingang der Halle ist zum Beispiel für Rollifahrer so gut wie gar nicht zu bewältigen.

Auch mit Hilfe nicht. Hintergrund ist eine seit zehn Jahren währende Auseinandersetzung zwischen mittlerweile nur noch einem Anwohner des Elbschewegs und dem Trägerverein Elbschehalle als Betreiber bzw. der Stadt Wetter als Eigentümerin der Halle. Der Rechtsstreit wird derzeit vor dem Verwaltungsgericht Arnsberg verhandelt. Kläger Olaf Ponzer sagt: „Es dürfen keine Trödelmärkte und keine privaten Feiern stattfinden. Das Außengelände darf nicht für Feiern genutzt werden. Aber sie machen es trotzdem.“ Zudem müssten Fenster und Türen bei Veranstaltungen geschlossen bleiben. Das gelte für den Haupteingang, die Zwischentür und den Notausgang, der aber stets als Haupteingang genutzt werde.

Plan nicht durchführbar

Philipp Schmidt berichtet, dass er sich im Vorfeld mit Manfred Pilz vom VdK-Vorstand besprochen habe, der ebenfalls bestätigte, dass die Barrierefreiheit in der Elbschehalle nicht gewährleistet sei. „Deswegen fordern wir die Stadt Wetter auf, uns zu einem Zugang zur Halle zu verhelfen“, so Schmidt. „Wir wollen keinen Ärger haben“, betont der VdK-Vorsitzende, „aber wir wollen ganz klar darauf hinweisen, dass wir nun wegen dieser Situation nicht durchführen können, was wir ursprünglich einmal vorhatten.“ Und die Zahl derjenigen, die mitfeiern wollen, hätte deswegen stark begrenzt werden müssen. „Wer sich jetzt noch anmeldet, der hat Pech gehabt. Den müssen wir nach Hause schicken“, so Philipp Schmidt, der sich mit einem Appell an die Stadt Wetter richtet: „Lasst Euch was einfallen. Unsere Idee ist es, eine Rampe für den Haupteingang zu beschaffen. So geht man dem Ärger aus dem Weg.“