Hagen-Haspe. „Es läuft gut“ sagt Frank Straube, der in Hagen eine Manufaktur für Bio-Öle betreibt. Nun ist er zur Grünen Woche in Berlin eingeladen. Die Infos
Vor drei Jahren hat sich Frank Straube mit einer Manufaktur für Bio-Speiseöle und Bio-Mehl in Westerbauer selbstständig gemacht, wenige Wochen später wurde er mit dem Bio-Zertifikat ausgezeichnet. „Es läuft gut“, resümiert der mittlerweile 59-Jährige. Und vor kurzem flatterte ihm auch noch die Einladung zur Grünen Woche in Berlin in den Briefkasten. „Ich bin eingeladen, in der NRW-Länderhalle an einem Gemeinschaftsstand meine Produkte auszustellen“, sagt der gebürtige Hagener stolz.
Eine der führenden Veranstaltungen weltweit
Die Grüne Woche ist eine der führenden Veranstaltungen weltweit in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau und findet in den Hallen des Messegeländes in Berlin statt; in diesem Jahr vom 17. bis 26. Januar. „Ich bin für drei Tage dort, vom 24. bis 26. Januar, und bin schon gespannt, was mich dort erwartet“, sagt Frank Straube bescheiden.
„Ich bin für drei Tage dort, vom 24. bis 26. Januar, und bin schon gespannt, was mich dort erwartet.“
Auf jeden Fall freue er sich, dass seine Arbeit rund um Bio- und regionale Produkte sowie Nachhaltigkeit wertgeschätzt werde, „und um Kontakte und Netzwerke zu knüpfen und neue Entwicklungen in der Branche mitzubekommen, ist eine solche Messe bestimmt nicht verkehrt“. Anbieter von Bio-Fleisch, -Gemüse und -Obst sind auf der Messe vertreten, „aber auch Bäcker, Imker und Brauerei-Betreiber. Der Mix ist bunt und interessant“, so der 59-Jährige.
Anfang 2022 hat Frank Straube, der früher im Automobilbereich tätig war, seine Manufaktur in der Grundschötteler Straße 8a eröffnet und sich damit seinen Traum der Selbstständigkeit erfüllt. Unterstützt wird er von seiner Frau und seinen beiden Söhnen.
Traum erfüllt
„Es ist schon praktisch, dass sich die Manufaktur - also die Produktionsstätte und der Verkaufsladen - in der oberen Wohnung unseres Drei-Familien-Hauses befindet.“ Doch Straube hat nicht nur die früheren Wohnräume zu Geschäftsräumen umgestaltet, sondern sich auch weitere Standbeine geschaffen. So hat er einen Online-Shop aufgebaut, bietet Verkostungen bei Kunden an und ist mit seinem Sortiment auf Märkten (zum Beispiel auf kleineren Weihnachtsmärkten in der Umgebung und im Freilichtmuseum) anzutreffen.
„Es ist schon praktisch, dass sich die Manufaktur - also die Produktionsstätte und der Verkaufsladen - in der oberen Wohnung unseres Drei-Familien-Hauses befindet.“
Glasflaschen und Papiertüten
Frank Straube ist Mitglied im Verband „Bio-Kreis“.
Seine gesamte Manufaktur ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. So füllt Frank Straube seine Muse-Spezialitäten - Muse kann u.a. für Rucola- oder Bärlauch-Pesto verwendet werden - in kleine Gläser ab, sein zum Beispiel Walnuss- oder Kürbiskernöl wird in Glasflaschen und sein Mehl ausschließlich in Papiertüten verkauft.
Was Frank Straube wichtig ist? „Ich nutze ein Produkt komplett, bei mir wird nichts weggeworfen.“ Der Unternehmer liefert Beispiele: „Aus Rapssaat stelle ich Rapsöl her. Übrig bleibt Presskuchen. Der zerbröselte Presskuchen eignet sich toll als Topping für Salat und Gemüse. Aus fein gemahlenem Presskuchen wird Mehl, das zum Kochen und Backen verwendet werden kann. Dieses Mehl hat viel mehr Proteine und Ballaststoffe als herkömmliches Weizenmehl.“
Hochwertiges Tierkraftfutter
Was nicht als Lebensmittel verkauft wird, geht zum Bio-Landwirt „Hof Sackern“ in Albringhausen, „die Überreste des Presskuchens werden dort als hochwertiges Tierkraftfutter verwendet“.
Alle Ölsaaten bezieht Straube ausschließlich von Landwirten in Deutschland, „und mein Schwarzkümmel kommt nicht aus Ägypten, sondern aus Thüringen“, unterstreicht der Hagener seine Vorliebe für Produkte „von hier“. Bei Familie Straube - alle Familienmitglieder kochen gern - wird nur kaltgepresstes Öl verwendet. „Das ist besonders geschmacksintensiv, und alle Inhaltsstoffe bleiben erhalten“, schwärmt der Experte und ergänzt: „Raffiniertes Öl ist im Grunde totes Öl.“
