Hohenlimburg. Seit Jahren treffen sich die „Kickers Boele“ zum Hallenfußball in der Lenne-Arena. Die neuen Pläne für die Halle sehen sie skeptisch

Mit der Schließung der Lenne-Arena bleibt Hallenfußballern in Hagen zum Kicken künftig allein das Fußballcenter in Eilpe (ehemals Kick-inn) oder ein Ausflug in die Soccerhallen umliegender Städte. Schmerzlich für Stammgäste der Lenne-Arena wie die „Kickers Boele“. Eine Truppe von Freunden aus dem Hagener Norden, die seit Eröffnung der Halle vor 16 Jahren jeden Montagabend zum Kicken nach Hohenlimburg kommt.

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Stammkunden in der Lenne-Arena

„Für uns war die Schließung ein Schock“, berichtet Kapitän Jens Bücker. „Viele waren überrascht und enttäuscht.“ Er selbst hat die Nachricht von der Schließung der Lenne-Arena daheim auf dem Handy gelesen und erinnert sich noch gut an diesen Moment: „Meine Freundin guckte mich an und fragte: ‚Ist jemand gestorben?‘“. Sofort glühte die Chatgruppe der Kickers Boele und es wurde viel telefoniert. „Da war komplette Panik.“

Viele Erinnerungen

Weniger, weil sich die Kickers Boele ab kommenden Jahr eine neue Halle zum Kicken suchen müssen. Vielmehr, weil der Feierabend-Kick in der Lenne-Arena zum Wochenstart für die Truppe ein festes Ritual war, mit dem sie viele Erinnerungen verbinden. „Wir haben dort vom Wochenende erzählt, haben Vermählungen und Geburten von Kindern gefeiert“, blickt Bücker zurück. „Die Lenne-Arena war wie eine zweite Heimat. Wir haben uns dort sehr wohlgefühlt und auch Harry als Betreiber war einfach super.“

Jens Bücker aus Hagen

„Man hat gemerkt, dass sich der Betreiber nicht bereichern, sondern für die Leute einfach etwas schaffen wollte. Es kann nur schlechter werden.“

Jens Bücker, Hagener
über die Schließung der Lenne-Arena

Er braucht nicht lange überlegen, um die Vorzüge der Lenne-Arena aufzuzählen: Faire Preise, gutes Miteinander, gepflegte Kunstrasenplätze und dazu eine Bar mit viel Platz, um nach den Kicken bei einem Kaltgetränk noch zu plaudern. „Man hat gemerkt, dass sich der Betreiber nicht bereichern, sondern für die Leute einfach etwas schaffen wollte“, meint Bücker. „Es kann nur schlechter werden.“

Kickers Boele
Padel statt Fußball: Die "Kickers Boele" gehören zu den Stammgästen in der Lenne-Arena. Nach der Schließung wollen sie künftig in der Fußballhalle in Eilpe zocken.  © privat | Martina Huschke

Schließung zum Jahresende

Am 30. Dezember 2024 werden die Plätze für Hallenfußball und Beachvolleball in der Lenne-Arena ein letztes Mal geöffnet sein. Danach schließt die Halle und die Umbauarbeiten beginnen. Es übernimmt ein neuer Betreiber, der aus der Lenne-Arena eine Halle allein für Padel machen wird. Diese Trendsportart ist eine Mischung aus Badminton, Tennis und Squash. Für eine Runde Padel würde er im nächsten Jahr zwar mal vorbeikommen, sagt der leidenschaftliche Hallenkicker Jens Bücker, „aber wir werden für die Kickers Boele keine eigene Padel-Mannschaft aufbauen. Uns verbindet der Fußball.“

Umzug nach Eilpe

Kicken werden die Boeler künftig wohl im Fußballcenter in Eilpe. Doch der Zwangsumzug wird Spuren in der Truppe hinterlassen, meint Bücker. „Ich bin mir sicher, dass das ganze Gefühl, was wir in der Truppe rund ums Kicken montagabends hatten, darunter leiden wird.“ So ganz haben sie deshalb die Hoffnung für die Lenne-Arena noch nicht aufgegeben: „Vielleicht ist der Hype ums Padeln ja in drei Jahren vorbei und wir kriegen unsere Fußballhalle wieder“, sagt Bücker und zwinkert mit dem Auge.