Eva Buchhagen führt wahrlich ein Jahrhundertleben. Wie sie das hingekriegt hat, erklärt sie bei einem kurzen Besuch.
„Ich habe gelebt“, sagt Eva Buchhagen etwas verschmitzt und nippt an dem Glas, in dem der Sekt perlt. Das Nippen steht dabei symbolisch für den Genuss. Genossen hat sie nämlich immer. Reisen mit ihrem vor 18 Jahren verstorbenen Mann Gustav, der als Bauingenieur einst aus Ostwestfalen nach Hagen gekommen war. Drei Kinder hat sie groß gezogen. Ihre Töchter sind gekommen und ihre Enkel Christoph und Luisa, die extra aus Bogotá in Kolumbien nach Hagen gereist ist. Eva Buchhagen ist am 8. November nämlich 100 Jahre alt geworden.
Vielleicht, so sagt sie selbst, war ihr simples Erfolgs- und Lebensgeheimnis immer, dass sie sich keinen Kopf gemacht hat. Vor allem nicht übers Krankwerden. Und so ist sie auch nicht so bedeutend krank geworden, dass es ihre Lebenserwartung beeinträchtigt hätte. Der Glitzer-Ballon an ihrem Rollstuhl verkündet die beeindruckende Zahl: 100.
Frei jeder Schmeichelei: Eva Buchhagen ginge auch als 20 Jahre jünger durch. Damit wäre sie etwa in dem Alter des Ersten Bürgermeisters Hans-Dieter-Fischer, der 81 ist, und ihr einen Gruß der Stadt und von knapp 200.000 Hagenern überbringt. Sie kriegt auch einen Umschlag in die Hand gedrückt. Kleine monetäre Wertschätzung, die aber in den vergangenen Jahren geschrumpft ist. Hagen ist eben nicht reicher geworden in diesen 100 Jahren des Lebens von Eva Buchhagen.
Dass ihrer Familienmitglieder durch das lange Leben der Mama, Groß- und Urgroßmutter schon. „Sie ist die beste Oma“, sagt Enkelin Luisa. Und Oma nipp noch mal genüsslich am Sekt.