Hohenlimburg. Kurzlebiges Verkehrszeichen: Der Grünpfeil an einer Kreuzung in Hohenlimburg wurde wieder entfernt – die Verkehrssicherheit sei gefährdet.
Ihm war nur ein kurzes Dasein vergönnt. Kaum war der „Grünpfeil“ an der Straßenkreuzung montiert, die die Mühlenbergstraße mit der Brücke gen Hohenlimburger Bahnhof verbindet, da war er schon wieder weg. Abmontiert. Wer mit seinem Auto an der roten Ampel steht, um rechts auf die Norwich-Brücke in Richtung Hohenlimburger Bahnhof, Rewe und Aldi abzubiegen, der muss nun wieder warten, bis die Ampel auf Grün springt, statt nach ordnungsgemäßem Stopp einfach abzubiegen.
Stadt prüft Verkehrsfluss
„War es Vandalismus oder hat sich ein ‚besorgter‘ Bürger wieder über die grünen Pfeile aufgeregt und das Ordnungsamt diesen ruck-zuck abmontiert?“, fragt ein Hohenlimburger, der dieses neue Blechschild an dem Verkehrsknotenpunkt grundsätzlich begrüßt hatte. „Weder noch“, lautet die Antwort auf die Frage des Mannes. Vielmehr hat die Stadt Hagen den Verkehrsfluss an der Kreuzung geprüft, nachdem der Grünpfeil aufgehängt wurde - und entdeckte ein Problem.
Auch interessant
Konflikt mit Ampelschaltung
„Ein grüner Pfeil an der Mühlenberg-/Ecke Bahnstraße wäre grundsätzlich sinnvoll gewesen, um den Verkehr an dieser Stelle zu regeln“, erläutert Charlien Schmitt, Sprecherin Stadt Hagen, auf Anfrage. Eine Überprüfung der Verkehre im Nachhinein habe jedoch ergeben, dass dieser „rechtlich und aus Gründen der Verkehrssicherheit“ an dieser Stelle nicht möglich sei, so die Stadt auf Anfrage, „weil entgegenkommend die Linksabbiegenden an der Ampel einen fest installierten Grünpfeil als Ampelphase haben.“ Wer bei roter Ampel dank neuem Grünpfeil also nach rechts auf die Bahnstraße über der Norwich-Brücke abbiegt, der komme den entgegen kommenden Linksabbiegern aus Oege in die Quere, die ebenfalls auf die Bahnstraße abbiegen wollen.
Der fest installierte Grünpfeil an der Ampelanlage solle ein ‚konfliktfreies‘ Abbiegen auf die Brücke ermöglichen“, erläutert Charlien Schmitt, Sprecherin Stadt Hagen. Dies würde durch einen Grünpfeil auf der anderen Seite aufgehoben. Warum dieses Problem nicht auffiel, bevor der Grünpfeil aufgehängt wurde? „Die Stadt wollte der Empfehlung der Politik, an der genannten Stelle einen „Grünpfeil“ zu installieren, gerne nachkommen“, sagt Schmitt. „Der Konflikt zwischen den jeweiligen Verkehrszeichen ist erst nach der Prüfung vor Ort deutlich geworden. Als Konsequenz und zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden musste das Schild wieder entfernt werden.“
Damit wurde ein Beschluss einkassiert, den die Bezirksvertretung (BV) auf Impuls der Bürger für Hohenlimburg im Frühjahr auf den Weg gebracht hatte, um unnötige Wartezeiten an dieser Kreuzung und damit auch Abgasemissionen zu verringern.
Bordstein absenken
Gar nicht erst umgesetzt wurde derweil ein Impuls, den die neu gegründete BV-Fraktion Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) um die Ex-SPDler Mark Krippner und Fuat Aker jüngst in die politische Debatte gebracht hatten. Sie forderten, die Verwaltung möge den Bordstein am Gehweg an der Kreuzung der Norwich Brücke absenken, um Rollstuhlfahrer, Personen mit Kinderwagen oder auch Radfahrern den Weg über die Kreuzung zu erleichtern.
WBH weist Impuls zurück
Aus baulichen Gründen ist das nicht möglich, entgegnete der Wirtschaftsbetrieb Hagen. Denn der Gehweg liege auf der Brücke und sei als Betonbrückenkappe gebaut worden. „Die Brückenkappe besteht aus festem, bewehrten Stahlbeton und ist Teil der Brückenkonstruktion“, so der Wirtschaftsbetrieb. „Eine Gehwegabsenkung würde die Brückenabdichtung, den Beton und die Bewehrung, sprich den Stahl im Beton, beschädigen.“ Durch eindringende Korrosion wäre zudem die Dauerhaftigkeit des Bauteils gefährdet, so der WBH weiter.