Hagen. Hagen weist zwölf Baugrundstücke aus. Aber nur zwei gehören der Stadt. Bei Kauf und Entwicklung läuft etwas schief. Ein Kommentar
Wenn ein Unternehmen grundsätzliches Interesse hat, in Hagen anzusiedeln, dann muss es doch nicht nur erfahren, wo planungsrechtlich gesicherte Baugrundstücke sind, sondern auch, wo Potenzial-, Entwicklungs- oder Brachflächen liegen. Möglicherweise bringt das Unternehmen für den Standort Hagen ja die Geduld auf, auf eine Flächenentwicklung zu warten, wenn man eine klare Perspektive aufzeigt - und vorher seine Hausaufgaben gemacht hat.
Die Stadt ist nicht schnell genug
Wenn man doch allein seit Anfang dieses Jahres 42 Flächenanfragen bei der Hagener Wirtschaftsentwicklung erhalten hat, aber von zwölf überhaupt planungsrechtlich gesicherten Grundstücken nur zwei der Stadt gehören, dann stimmt doch etwas nicht. Dann ist man in Hagen schlichtweg nicht in der Lage, eine anscheinend stabile Nachfrage zu bedienen. Und zwar nicht, weil das Stadtgebiet gewerbeflächentechnisch erschöpft wäre, sondern weil die Stadt weder entwickelt noch schnell genug kauft. Flächen, mit denen das ginge, wären ja da.
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OB-Kandidaten laufen sich warm
„Die wirtschaftliche Entwicklung Hagens hängt wesentlich von der zur Verfügung stehenden Fläche für Gewerbe und Industrie ab. Aufgrund der topographischen Lage Hagens ist die Entwicklung weiterer Flächen deutlich schwieriger als in vielen anderen Kommunen. Für die nächsten Jahre sind zusätzliche Flächen für Gewerbe- und Industrieansiedlung zur Sicherung des Standortes Hagens jedoch zwingend erforderlich“, schreibt „Hagen.Areal“ auf seiner eigenen Homepage.
Dann muss man aber auch in die Pötte kommen. Sonst können die Hagener die seit zwei Legislaturperioden hohle Phrase „Wirtschaftsentwicklung muss wieder Chefsache sein“ beim dritten Mal erst recht nicht mehr hören, wenn alle OB-Kandidaten ab spätestens Frühling rauf- und runter erzählen, wie wichtig das doch für den Wirtschaftsstandort Hagen sei.