Hagen. Bei der Stadtbäckerei Kamp in Hagen wächst vor der Eröffnung der ersten Drive-In-Filiale die Spannung. Die Arbeiten liegen im Zeitplan.

Die Bauarbeiten für die erste Drive-In-Filiale der Stadtbäckerei Kamp liegen im Zeitplan. Wie Unternehmenschef Martin Kamp bestätigte, werde der neue Standort an der Enneper Straße neben der Waldorfschule in Haspe Ende November in Betrieb genommen: „Die Dinge gehen ihren Gang, wie wir uns das vorgenommen haben.“

Kamp wird in Haspe die erste Filiale mit angeschlossenem Drive-In eröffnen. Die Kunden können, ohne ihr Auto zu verlassen, an einem eigens für sie errichteten Schalter ihre Bestellung aufgeben und das Bestellte im Auto entgegennehmen, wie man das bislang vor allem aus dem Fast-Food-Bereich kennt. Doch auch bei den traditionellen Anbietern im Nahrungsmittelgewerbe in Deutschland sind Drive-through-Restaurants auf dem Vormarsch. Kamp eröffnet zwar den ersten Drive-In eines Bäckers in Hagen, anderswo gibt es aber schon länger Bäckereien oder Metzgereien mit Drive-In-Schalter.

Im Auto sitzen bleiben und bestellen

Wer aus dem Auto heraus bestellen und kaufen will, der muss um die Filiale in der Enneper Straße herumfahren. Denn der Schalter und das Verkaufsfenster werden sich auf der rückwärtigen Seite befinden. Bestellen kann man das gesamte Kamp-Warensortiment, den Kaffee zum Mitnehmen ebenso wie ein Frühstück oder Kuchen und Brot. Alternativ kann man seine Bestellung auch über eine App aufgeben und die Waren dann bequem am Schalter abholen.

M. Kleinrensing WP Hagen Baustelle
Die Zufahrt für Autofahrer wird sich hinter dem Gebäude befinden. © WP | Michael Kleinrensing

Kamp hofft in der neuen Filiale aber nicht nur auf Kunden, die sich auf dem Weg zur Arbeit mal eben ihr Frühstück mitnehmen wollen. In dem Neubau, der gerade entsteht, wird auch Platz für ein Café mit 45 Sitzplätzen sein. Außerdem will die Stadtbäckerei eine Außenterrasse mit weiteren 34 Plätzen sowie Sonnenschirmen zur Verfügung stellen. „Wenn es notwendig sein sollte, wird man sicherlich noch den ein oder anderen Stuhl hinzustellen können“, so Martin Kamp. Um die Gäste vor dem Verkehrslärm der Enneper Straße zu schützen, wird eine Trennwand aus Glas errichtet.

Testlauf während kleiner Feier

Derzeit wird der Estrich in dem Neubau mit einer Grundfläche von 200 Quadratmetern gegossen, in der kommenden Woche folgen die Malerarbeiten, dann werden die Fliesen verlegt. Schließlich muss das Geschäft eingerichtet werden, das Gebäude wird über eine Fußbodenheizung, eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage verfügen. Das Außengelände muss komplett neugestaltet werden, da der Neubau etwas erhöht errichtet wurde, um gegen ein eventuelles Hochwasser der Ennepe gewappnet zu sein.

Dass Martin Kamp mit der Filiale Neuland betritt, ist ihm nur zu gut bewusst. Das Drive-In-Konzept mag in der Theorie funktionieren, in der Praxis muss es sich noch bewähren. Deshalb werden die Arbeitsabläufe im Rahmen einer kleinen Feier, zu der die an dem Bau beteiligten Firmen sowie Mitarbeiter eingeladen sind, getestet. „Dann sehen wir, ob unser System funktioniert und an welchen Punkten wir noch Optimierungsbedarf haben“, sagt Kamp: „Wir müssen eben auch erst mal unsere Erfahrungen sammeln.“

Die neue Filiale wird der 34. Standort der Stadtbäckerei Kamp sein, die ausschließlich in Hagen und Umgebung vertreten ist. 1921 eröffnete August Meyer, der Großvater von Martin Kamp, eine erste Bäckerei in Altenhagen. 1964 übernahm sein Vater Horst Kamp die kleine Bäckerei seiner Schwiegereltern und begann mit dem Aufbau eines Filialnetzes. 1995 wurde das moderne Backhaus an der Schwerter Straße in Boele errichtet.