Hagen. Das Fundbüro versteigert in Hagen regelmäßig Fundsachen. Darunter auch wertvolle und einzigartige Stücke.

Trotz des Regens hatte sich eine Menschengruppe rund um eine kleine Bühne in einem Hagener Hinterhof versammelt. Gute Stimmung. Und alle hofften, an diesem Nachmittag ein Schnäppchen zu ergattern. Auf der Bühne warteten bereits mehrere Auktionatoren auf die ersten Angebote. Und schon schossen die ersten Hände in die Höhe.

M. Kleinrensing WP Hagen Versteigerung Fundsachen
Die meisten Angebote lagen zwischen 15 und 25 Euro. © WP | Michael Kleinrensing

Eingeladen dazu hatte das Fundbüro der Stadt Hagen. Denn zahlreiche Gegenstände - von Schirmen und Kleidungsstücken über Schmuck bis hin zu Fahrrädern - wurden jetzt bei einer Versteigerung angeboten. Allesamt Fundsachen, die in der letzten Zeit beim Fundbüro abgegeben, aber nicht abgeholt wurden, hatten jetzt die Chance auf einen neuen Besitzer.

Mit Beginn der Versteigerung begannen die Besucher, auf die angebotenen Gegenstände zu bieten. Während die meisten Objekte für 15 bis 25 Euro verkauft werden konnten, steigerte sich der Preis bei einem goldenen Armband sogar in den dreistelligen Bereich. Die meisten Interessenten verfolgten das Geschehen ruhig und konzentriert. Sobald ein neuer Besitzer gefunden war, wurde das Gebot zügig an einem kleinen Tisch neben der Bühne abgewickelt.

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Ungefähr 30 Personen waren bei der Versteigerung anwesend. © WP | Michael Kleinrensing

Auch wertvolle Fundsachen werden nicht abgeholt

Andrea Richter, Leiterin des Hagener Bürgeramts, erklärt, dass jährlich etwa 4500 Gegenstände im Fundbüro abgegeben werden. Kein Wunder also, dass manche Dinge nicht mehr abgeholt werden. Darunter teilweise sogar wertvolle Objekte wie Handys oder Portemonnaies voll mit Bargeld. „Die Personen werden von uns - wenn möglich - angeschrieben, doch selbst dann antworten manche nicht.“ Fundsachen wie Bargeld können selbstverständlich nicht versteigert werden. Wenn sich der Eigentümer nicht finden lässt, geht das Geld in die Stadtkasse.

„Die Personen werden von uns - wenn möglich - angeschrieben, doch selbst dann antworten manche nicht.“

Andrea Richter
Leiterin Bürgeramt Hagen

Langweilig sind die Versteigerungen von Fundsachen nie. Andrea Richter erzählt, dass es immer wieder außergewöhnliche Gegenstände gibt, die bei der Auktion angeboten werden. „Der wertvollste Artikel, den wir je versteigert haben, war eine Goldkette im Wert von etwa 2500 Euro.“ Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr auch ein alter Grabstein, der bei einer Versteigerung vor einigen Monaten einen neuen Besitzer fand.

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Beim städtischen Fundbüro wurden jetzt nicht abgeholte Fundsachen versteigert. © WP | Michael Kleinrensing

Ein junger Mann fiel besonders auf in der Masse. Denn Patrick Matuszczyk, Vorstandsmitglied der sozialistischen Jugend „Die Falken“ in Herne, bot bei außergewöhnlich vielen Gegenständen mit. Besonders auffällig war sein Interesse an unscheinbaren blauen Müllsäcken, die vom Westfalenbad zur Verfügung gestellt worden und bis zum Rand mit vergessenen Handtüchern gefüllt waren.

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Unter den Fundsachen befindet sich oft auch Schmuck - teilweise sogar wertvolle Stücke, die nicht abgeholt werden. © WP | Michael Kleinrensing

Matuszcyk erklärt, dass er die Handtücher für das Falken-Jugendzentrum in Herne-Pantringhof ersteigert, da es dort immer wieder zu Hochwasser kommt und er so günstig an die benötigen Handtücher gelangen könne. Auch einige Kinderspielzeuge ließen sich unter den ersteigerten Objekten von Matuszcyk finden. „Die Spielzeuge verschenken wir später an die Kinder im Jugendzentrum“, erklärt er lächelnd.

Wer etwas in Hagen verloren hat, kann sich unter 02331/207-5776 erkundigen, ob der Gegenstand im Fundbüro abgegeben wurde und dann einen Termin zur Abholung vereinbaren.