Das „Fichte“ wird 225 Jahre alt. Es hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Am 9. November steigt der große Festabend.
Das älteste Gymnasium der Stadt feiert sein 225-jähriges Bestehe. Gegründet wurde das Fichte-Gymnasium an der Bergstraße am 4. November 1799, damals auf Initiative des Pastors Dahlenkamp. Einheimische Fabrikanten, Industrielle und Bürger der Stadt zapfte er an. Die auch wirtschaftlich wachsende Stadt sollte die Kinder jener Bürgerschichten nicht weiter in entfernte Städte schicken, damit dort angemessener Unterricht erteilt werden konnte. Das sollte in Hagen geschehen. Es ist die Geburtsstunde eines Gymnasiums, das heute knapp 1000 Schüler zählt, zu den qualitätsstarken Bildungseinrichtungen der Stadt gehört und sich am 9. November in der Stadthalle selber feiert. Mit einer großen Gala.
Das Fichte hat ähnlich viel erlebt wie die Stadt Hagen, die ja - historisch betrachtet - nur einen Augenblick früher überhaupt Stadtrechte erhalten hat - 1746 nämlich. Anfang des 19. Jahrhunderts war das Fichte die angesehenste Bildungseinrichtung der Stadt. In den folgenden Jahrzehnten bildete es gleichsam alle Lernlinien ab, die die Zeit prägten. In der Kaiserzeit zum Beispiel die Erziehung zu Gottesfurcht und Sittlichkeit sowie Liebe zum Deutschen Kaiser und dem Vaterland. Daneben hatten die Fächer Deutsch, Mathematik und Latein den höchsten fachlichen Anteil. Im ersten Weltkrieg war es eine Kaserne.
Namenszusatz seit 1938
Den Namenszusatz „Fichte“ (benannt nach dem Dichter Johann-Gottlieb Fichte) erhielt es erst 1938, in einer der schwierigsten Zeiten des Gymnasiums. Wie alle Bildungseinrichtungen war es von der Nazi-Doktrin durchzogen. Vorbereitung auf den Krieg statt hochklassiges Bildungsangebot. Lehrer und Schüler wurden nach und nach in die Wehrmacht eingezogen. Erst 1948 gab es wieder behelfsmäßigen Schulbetrieb an der Bergstraße. Die Schülerzahl stieg zeitweise auf über 1000 Schüler. 1965 wurde daher der mathematisch-naturwissenschaftliche Zweig in das neu gegründete Theodor-Heuss-Gymnasium verlegt. Nach der Abkapselung wurde es als städtisches Fichte-Gymnasium der Stadt Hagen weitergeführt. So wie man es heute kennt. In den 90er-Jahren stieg die Schülerzahl wieder auf über 800. Heute liegt sie bei knapp 1000.
Wie alles begann, welche Entwicklungen die Schule genommen hat, wer sie besuchte, was sie heute prägt - all das hat man am Fichte in einer 234 Seiten starken Festschrift zusammengefasst. Historisch arbeitet der stellvertretende Schulleiter Wolfgang Riechmann darin die Geschichte des Gymnasiums auf. Die Besonderheiten, die Schwerpunkte, die Fahrten und vieles, was das Fichte bis heute ausmacht, sind auf den Folgeseiten dokumentiert. Immer noch im Lichte des Namensgebers der Schule, Johann-Gottlieb Fichte: „Einen Menschen erziehen heißt: ihm Gelegenheit geben, sich zum vollkommenen Meister und Selbstherrscher seiner gesamten Kraft zu machen.“
Das Fichte steuert ab Montag, 4. November, mit einer Festwoche auf den Festball in der Stadthalle zu. Am Montag, 4. November, gibt es einen Konzertabend (3 Euro inkl. Getränk). Es folgen am Dienstag, 5. November, „Die Daktiker (Lehrer-Kabarett, 13 Euro); Mittwoch, 6. November, „Fairness in Schule und Sport (Podiumsdiskussion mit einem Fußball-Bundesliga-Schiedsrichter, 3 Euro); Donnerstag, 7. November, Stars und Sternchen (die Fichte-Talente, 5 Euro) und am Samstag, 9. November, der Festball in der Stadthalle (50 Euro, inklusive Buffet und Musik). Alle Abendveranstaltungen laufen von 19 bis 21 Uhr in der Aula des Fichtes.
Der beginnt um 18 Uhr, ist gespickt mit Musik, Festreden und endet ab 21 Uhr mit einer Party mit DJ Robin Schwarz. Für die Veranstaltung in der Stadthalle und alle anderen genannten Termine gibt es noch Restkarten. Wer davon welche haben möchte, erhält sie im Sekretariat der Schule (Telefon 2077800).