Hagen. Wenn sich die Assekuranz meldet, wird es meistens teuer. Doch diesmal hatte der Anruf einen durchaus erfreulichen Hintergrund.
Weil ich mich kaum mehr erinnern kann, wann mir diese Vokabel das letzte Mal begegnet ist, habe ich den Begriff „Preissenkung“ lieber gleich gegoogelt: Er bezeichnet die Reduzierung des Verkaufspreises eines Produkts oder einer Dienstleistung. Im Klartext: Es wird tatsächlich was billiger!
Verrückt. Ein Vorgang, den man sich nach Jahren galoppierender Inflation als Kunde ja kaum noch vorstellen kann.
Wirtschaftswissenschaftler versteigen sich sogar zu der These, dass eine effektive Preissenkungsstrategie das Wachstumspotenzial eines Unternehmens erhöhen und seinen langfristigen finanziellen Erfolg unterstützen könne. Es drohten allerdings auch gegenteilige Effekte: Eine kontinuierliche Preissenkung könne ebenso dazu führen, dass das Unternehmen eine niedrigere Gewinnmarge erziele und seine Wettbewerbsfähigkeit gefährde.
Umso überraschter war ich, als mich gestern ein Anruf meiner Versicherung ereilte. Die Botschaft: Meine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung werde billiger – gleich um etwa 30 Prozent. Ich solle doch mal vorbeikommen, um den Kontrakt anzupassen. Gleicher Service für weniger Geld – da habe ich natürlich gleich zugegriffen, bevor es sich irgendein Verantwortlicher plötzlich anders überlegt.
Dabei wurde ich von der Assekuranz auch nicht gedrängt, im Gegenzug eine völlig unsinnige Absicherung gegen verbogene Brillen, verschlampte Konzertkarten, schlechtes Urlaubswetter oder unbefleckte Empfängnis zu unterzeichnen.
Unter dem Strich also eine glückliche Fügung in viel zu teuren Zeiten. Natürlich immer verbunden mit der Hoffnung, dass der Versicherungsfall niemals eintrifft.