Hohenlimburg. Auch am Donnerstag bleibt der Unterricht am Gymnasium Hohenlimburg eingeschränkt. Die Stadtverwaltung Hagen übt Kritik an der Entscheidung.

Auch am zweiten Schultag nach den Sommerferien wird am Gymnasium Hohenlimburg nur eingeschränkter Unterricht stattfinden. Das bestätigte Schulleiterin Britta Auerbach am Mittwoch auf Anfrage unserer Zeitung: „Wir arbeiten gemeinsam mit der Stadt Hagen daran, den Schulbetrieb schnellstmöglich wieder vollumfänglich aufzunehmen.“ Wann das der Fall sein könnte, ließ sie offen.

Während der großen Ferien war eine Fachfirma in der Schule beschäftigt, um die digitale Ausstattung des Gebäudes voranzutreiben. Die Stadt beauftragte anschließend eine Reinigungsfirma damit, das Schulgebäude zu säubern. Der Zustand, in dem die Firmen das Schulgebäude hinterlassen haben, wird von Schulleitung und Stadtverwaltung aber eben ganz unterschiedlich bewertet.

Nach wie vor unterschiedliche Ansichten

Über den Zustand, in dem sich das Schulgebäude befindet, gibt es aber nach wie vor unterschiedliche Ansichten. Während Schulleiterin Auerbach in einer weiteren Mitteilung an die Eltern bekräftigte, dass die Baumaßnahmen immer noch nicht abgeschlossen seien und das Hauptgebäude nicht nutzbar sei, beharrte die Stadtverwaltung auf dem Standpunkt, es sei überhaupt nicht notwendig, den Unterricht zu kürzen: „Aus unserer Sicht kann der Schulbetrieb in normalem Umfang laufen“, erklärte Stadtsprecher Michael Kaub.

Allerdings gab er zu, dass an einigen Stellen im Schulgebäude „nachgereinigt“ werden musste. Die Fachfirma habe die für die Digitalisierung geöffneten Decken nicht wieder so verschlossen, wie das sein sollte. Um die Bedenken der Schulleitung auszuräumen, ordnete die Stadt am Mittwoch eine Raumluftmessung an, deren Ergebnis am Donnerstag vorliegen soll.

Eltern geben Schulleiterin Rückendeckung

Offenbar befürchtet die Schulleitung, dass ein längerer Aufenthalt in den nicht sauber gereinigten Räumen die Gesundheit der sich dort aufhaltenden Kinder und Lehrer beeinträchtigen könnte. Von den Eltern erhält Schulleiterin Auerbach Rückendeckung. So sagte Patrick Falkenroth, Vorsitzender der Schulpflegschaft am Gymnasium Hohenlimburg, er sei zwar selbst noch nicht vor Ort gewesen, halte die Reaktion der Schulleitung aber nach allem, was ihm zugetragen worden sei, für gerechtfertigt: „Es war wohl so, dass man sich dort nur mit Masken aufhalten konnte. Zudem soll Dämmwolle im Gebäude verteilt gewesen sein. Diese kleinen Fasern einzuatmen, ist bekanntlich gesundheitsgefährdend.“

Er habe volles Vertrauen in die Entscheidungen von Schulleiterin Auerbach: „Sie hat, zumal in der Corona-Krise, immer mit Bedacht und im Sinne der Schüler und des Kollegiums gehandelt.“

Auch die Bezirksregierung Arnsberg stellt sich hinter Schulleiterin Auerbach: „Sie trägt die Verantwortung für das Wohlergehen von Schülern und Lehrern“, sagte ein Sprecher der Behörde. Es sei daher sehr nachvollziehbar, dass sie Vorsicht walten lasse, wenn es gesundheitliche Bedenken gebe.