Hagen. Die Sperrung an der A1-Unterführung Nöhstraße hat einen Anliegerweg in Hagen zur Durchfahrtsstraße gemacht. Es geht um ein bedeutendes Projekt.

Die Autobahn Westfalen baut auf der A1 zwischen den Anschlussstellen Hagen-West und Volmarstein die Brücke Nöhstraße neu. Die Unterführung ist für die Arbeiten gesperrt worden. „Die Sperrung der Nöhstraße verlängert sich um voraussichtlich eine Woche. Grund sind weitere Arbeiten am Traggerüst“, teilt das Unternehmen dazu mit.

Bereits am 5. August hatten die vorbereitenden Arbeiten für den Abriss begonnen. Unter der Brücke wurde dafür ein Traggerüst eingebaut. Während auf der A1 der Verkehr in einer Baustelle weiter läuft, muss die Unterführung „Nöhstraße“ in Vorhalle für diese Arbeiten gesperrt bleiben.

Die Nöhstraße ist gesperrt, die hinter der Kurve liegende Unterführung kann nicht mehr passiert werden.
Die Nöhstraße ist gesperrt, die hinter der Kurve liegende Unterführung kann nicht mehr passiert werden. © WP | Hubertus Heuel

Um Anliegern hinter der Brücke die Zufahrt zu ihren Grundstücken zu ermöglichen und auch den Rettungsdienst zu gewährleisten, ist die normalerweise gesperrte Anliegerstraße „Funckenhausen“ als Ersatzzufahrt zum Agnesheim, zur Kita Funckenhausen und zum Friedhof eingerichtet worden. Das etwa 200 Meter lange Verbindungsstück, das zwischen der Nöhstraße und dem Wolfskuhler bzw. Sporbecker Weg durch den Wald führt, wurde geschottert, der Verkehr ist mit einer Ampel geregelt.

Auto- und Radfahrer missachten Regeln

Doch für die Anwohner der Straße bedeutet der plötzliche Verkehr eine nicht unerhebliche Belastung. Die rote Ampel werde, zumal von Radfahrern, missachtet, berichtet Wolfgang Suhens: „Und einige Autofahrer, speziell Mercedes- und Audi-SUV, brettern hier durch, dass einem Angst und Bange wird.“ Er habe schon erlebt, dass ein Fußgänger zur Seite gesprungen sei, um einem Auto auszuweichen.

Die Anliegerstraße „Funckenhausen“ wurde geschottert und führt durch den Wald.
Die Anliegerstraße „Funckenhausen“ wurde geschottert und führt durch den Wald. © WP | Hubertus Heuel

Auf Initiative von Suhens hat die Stadt Hagen reagiert und die in der Befehlsstraße zunächst vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 auf 10 km/h reduziert. Gegen die täglichen Staubwolken, die sich auf Gartenmöbeln, Fensterbänken und bei offener Tür sogar auf die Inneneinrichtung niederlassen, habe diese Maßnahme allerdings nicht geholfen, so Suhens: „Ich weiß, dass wir diese Baustelle nicht verhindern können. Wollen wir auch gar nicht. Wir fürchten aber, dass sich das nun monatelang hinzieht. Ich nenne als Beispiel nur die Rahmedetalbrücke.“

Flüsterasphalt soll Lärm in Vorhalle reduzieren

Die Autobahn GmbH betont jedoch, dass für die Arbeiten ursprünglich zwei Wochen eingeplant gewesen seien und die Sperrung der Nöhstraße lediglich um eine Woche verlängert werden müsse.

Die Brücke Nöhstraße der A1 in Vorhalle wird abgerissen und neugebaut.
Die Brücke Nöhstraße der A1 in Vorhalle wird abgerissen und neugebaut. © WP | Hubertus Heuel

Die Autobahnbrücke, die in Vorhalle über die Nöhstraße führt, wird abgerissen und neu gebaut. Der Neubau der Brücke ist die Voraussetzung für die von den Menschen in Vorhalle lang ersehnte Lärmsanierung auf der A1, die den unerträglichen Verkehrslärm, dem die Einwohner ununterbrochen ausgeliefert sind, mildern soll. Auf der Autobahn soll offenporiger Asphalt eingebaut werden, wovon sich Experten eine Lärmreduzierung von fünf Dezibel versprechen.

Viele Hagener profitieren von Maßnahme

Damit scheint auch der beharrliche Kampf der Bürgerinitiative für eine Minderung des ohrenbetäubenden Krachs entlang der A1 Früchte zu tragen. Nicht zuletzt die im Austausch mit den Bürgern in Hagen gewonnenen Erkenntnisse haben zu einem Umdenken bei den Ingenieuren geführt. So wurde der Streckenabschnitt, der mit Flüsterasphalt versehen werden soll, ausgeweitet und vom Parkplatz Eichenkamp bis zur Unterführung Bahnhof Kabel verlängert.

Ursprünglich war vorgesehen, die A1 lediglich von der Unterführung Nöhstraße bis zur Anschlussstelle Hagen-Nord zu sanieren. Durch die neue Planung können nun auch die Menschen in Kabel, Boele und Bathey, die ebenfalls vom Autobahnlärm betroffen sind, von den Sanierungsmaßnahmen profitieren.