Hagen. Zurzeit gibt es in Hagen wieder mehr Ausbildungsplätze als Bewerber - und dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen.

Auf dem Ausbildungsmarkt in Hagen hat die heiße Phase längst begonnen – weiterhin mit bester Ausgangslage für die Jugendlichen. Für eine Entscheidung ist es keinesfalls zu spät, denn mit Beginn der Sommerferien gibt es in der Volmestadt wieder deutlich mehr freie Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber: Aktuell stehen 638 offenen Ausbildungsstellen nur 587 junge Ausbildungssuchende gegenüber, die noch unversorgt sind.

„Die Entwicklung zum Bewerbermarkt hat angehalten, sich aber aktuell nicht noch verstärkt. Ähnlich wie im Vorjahr haben Jugendliche, die eine Ausbildung anstreben, beste Chancen“, informiert Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen: In Hagen kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen nur 92 Ausbildungswillige.

Förderung auf für Praktika

„Praktika haben eine immer größere Bedeutung“, so Heck weiter. „Mit einem Berufsorientierungspraktikum von einer bis zu sechs Wochen kann man sich unterstützen lassen, die eigene Berufswahl zu treffen oder diese zu festigen. Idealerweise kann dadurch noch im selben Jahr eine Berufsausbildung beginnen. Weitgehend unbekannt ist bisher, dass die Agentur für Arbeit die Fahrkosten und die Kosten für eine auswärtige Unterkunft im Bedarfsfall übernimmt.“ Daher der eindringliche Appell der Arbeitsagentur-Chefin: „Alle an einer Ausbildung interessierten Jugendlichen sollten sich jetzt unbedingt unseren fachlichen Rat holen, was alles möglich ist. Nicht weiter zögern – melden!“

Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, macht deutlich, dass auch Praktika für den Einstieg in den Beruf eine immer wichtigere Rolle spielen.
Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, macht deutlich, dass auch Praktika für den Einstieg in den Beruf eine immer wichtigere Rolle spielen. © WP | Michael Kleinrensing

Die heimischen Betriebe melden wieder zahlreiche Ausbildungsstellen - von Oktober bis Juni waren es in Hagen 1410 Stellen, damit 43 oder 3,0 Prozent weniger als im ausgesprochen guten Vorjahr. Auch in diesen Tagen werden immer noch weitere Ausbildungsstellen gemeldet. Gleichzeitig gab es mit 1467 jungen Menschen etwas mehr Interessierte an betrieblichen Ausbildungsangeboten – ein kleines Plus von neun Jugendlichen oder 0,6 Prozent gegenüber der Situation von vor einem Jahr. „Mit Veranstaltungen wie den Ausbildungscamps arbeiten wir am Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage. Nach den Sommerfreien werden wir mit den Partnern des Ausbildungskonsenses zusammen auch die Endspurtbörse organisieren“, möchte Heck weiter am Ball bleiben, um die Jugendlichen zu versorgen: „Auch aus Sicht der Jugendlichen ist Praxiserfahrung beliebt und wichtig – zum Beispiel durch Probearbeit. Mehr Betriebe sollten dies ermöglichen. Und gerade in den Sommerferien sind Praktika-Angebote heimischer Unternehmen – auch in Form von Ferienjobs – willkommen.“

Bewerberzahlen sinken weiter

Angesichts der in den nächsten Jahren zu erwartenden rückläufigen Bewerberzahlen sieht die Ausbildungsmarkt-Expertin wachsende Herausforderungen für die Betriebe, den passenden beruflichen Nachwuchs zu finden: „Selbst auszubilden ist immer noch das beste Mittel gegen den Fachkräftemangel. Doch neue Wege gehören inzwischen dazu: Chancen geben, trotz nicht so toller Schulnoten. Und Wertschätzung für die Jugendlichen. Wer sich willkommen fühlt, ist auch leistungsbereit. Immer mehr Ausbildungsbetriebe locken zudem mit Fahrzeugangeboten vom Leasing-E-Bike bis zum Kleinwagen. Auch Sport- und Freizeitangebote werden in Verbindung mit betrieblichen Ausbildungen gemacht.“

Allerorten sind bei Firmen Plakate zu beobachten, auf denen Unternehmen sich um Nachwuchs bemühen.
Allerorten sind bei Firmen Plakate zu beobachten, auf denen Unternehmen sich um Nachwuchs bemühen. © DPA Images | Karl-Josef Hildenbrand

Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit online bei der Berufsberatung melden unter www.arbeitsagentur.de/vorort/hagen/jugendberufsagentur. Wichtige Informationen bietet auch die Homepage der Jugendberufsagentur Hagen: jba-hagen.de Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 20. Hier können sie auch Beratung zu Förderleistungen erhalten.