Hagen. Die frühsommerliche Belebung auf dem Hagener Arbeitsmarkt ist vorüber. Die Entwicklung bleibt schwächer als im Durchschnitt.

Auf dem Hagener Arbeitsmarkt war von der kleinen Belebung aus dem Vormonat im Juni nichts mehr zu sehen. Das meldet die Agentur für Arbeit in Hagen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 34 oder 0,3 Prozent auf 12.307 und ist damit jetzt wieder auf dem Niveau von April. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 12,0 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es 757 Arbeitslose weniger, die Quote 11,3 Prozent.

„Leider hat die leichte frühsommerliche Belebung auf dem Hagener Arbeitsmarkt im Juni nicht angehalten. Die Dynamik lässt nach. Das ist zwar vor der Hauptferienzeit normal, in diesem Jahr aber sehr früh. Insbesondere die Abgänge in Arbeit sind rückläufig. Die Aufnahmefähigkeit des heimischen Arbeitsmarktes geht zurück, die nächsten Monate werden ferienbedingt schwach“, so Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen. „Einige junge Ausbildungsabsolventen kommen derzeit bereits auf den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig hat die Kräftenachfrage der Unternehmen in Erwartung der Sommerferien merklich nachgelassen. Die angezeigte Kurzarbeit ist erfreulicherweise weiterhin gering. Keine guten Nachrichten gibt es von der Beschäftigungsseite. Nach den aktuell verfügbaren Daten gibt es in Hagen 70.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 1.000 weniger als ein Jahr zuvor.“

Arbeitskräftenachfrage schwächelt

Die ohnehin niedrige Arbeitskräftenachfrage schwächelte im Juni weiter. Hagener Unternehmen meldeten nur 190 offene Stellen, 29 weniger als im Mai, gleichzeitig 54 oder 22,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die höchste Kräftenachfrage hatten dabei die öffentliche Verwaltung (41 Stellen), gefolgt von freiberuflichen Arbeitgebern (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 33 Stellen für Assistenzkräfte), dem Handel (26), dem verarbeitenden Gewerbe (21) und Personaldienstleistern (20). Das Gesundheits- und Sozialwesen meldete nur 13 Vakanzen, die Logistik nur sechs und das Gastgewerbe sogar nur fünf.

Kaum Anzeigen für Kurzarbeit

Im Juni gab es in Hagen nur 13 neue Anzeigen von Kurzarbeit für 243 potentiell betroffene Arbeitnehmer. Während der Pandemie waren es in der Volmestadt rund 3.000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für rund 50.000 potentielle Kurzarbeiter.

Der Hagener Arbeitsmarkt geht früh in die „Sommerpause“, die Entwicklung bleibt schwächer als im langjährigen Durchschnitt. Die Belebung dürfte vorerst beendet sein. Der ungünstige Vorjahresvergleich bei den Arbeitslosen ist erneut gestiegen, während die Kräftenachfrage schwächelt. Das ist zwar in den Sommermonaten regelmäßig der Fall, da diese häufig für Betriebsferien genutzt und Neueinstellungen in den frühen Herbst verschoben werden, in diesem Jahr wird dieser Effekt jedoch durch die eingetrübten Konjunkturaussichten verschärft“, so Katja Heck weiter