Hengstey. Was diese drei jungen Männer vorhatten, bleibt wohl ihr Geheimnis. Nun haben sie ein Verfahren am Hals. Die Hintergründe.

Manchmal denkt man ja beim Lesen von Polizeimeldungen, dass es schlimmer oder idiotischer nicht mehr gehen kann. Um dann festzustellen: doch, das geht. Am Mittwoch haben sich drei junge Männer um etwa 22 Uhr auf den Weg gemacht, eine Tat zu begehen, die man auf Schulhöfen heute als „ehrenlos“ bezeichnet. Ich würde noch hinzufügen, dass man vielleicht auch nicht die hellste Kerze auf der Torte ist, wenn man ein Boot am Treetboot-Verleih am Hengsteysee stiehlt und dann die Fahrt hinaus auf den See antritt.

Für Ortsunkundige: Du kommst von diesem See nicht runter - außer du trägst das zentnerschwere Treetboot vom Schiffswinkel vorbei an der Wehranlage, hinüber zum weiteren Ruhrverlauf. Oder du nutzt ganz offiziell die Schleusenanlage. Was natürlich keinen Sinn hat, wenn das Tretboot geklaut ist.

Und was tun die drei Diebe vom Hengsteysee noch dazu, bevor die alarmierte Polizei zu später Stunde eintrifft? Sie kentern und retten sich - laut Polizeibericht - „mühevoll“ ans Ufer. Dazu sei erwähnt, dass das eigentlich keine große Mühe bereiten kann. Normal gewachsene Männer können im Hengsteysee stehen. Ihnen steht das Wasser dort höchstens bis zur Hüfte.

Nun ja, am Ufer wartete auf die durchnässten Experten bereits die Polizei. „Als Kapitän tat sich ein 19-Jähriger hervor, der sich herausfordernd und uneinsichtig verhielt“, schreibt die Polizei. Ist klar. Jemandem ein Tretboot zu stehlen, ist wohl ein gewöhnlicher Vorgang. Scheinbar war das Seewasser nicht kalt genug, um für einen klaren Kopf bei den Burschen zu sorgen. Anzeigen wegen Diebstahls liegen vor. Zumindest, was das angeht, sitzen sie alle in einem Boot.