Hagen. Dass Diebe den Holzstorch vor dem Haus seines Sohnes in Hagen-Garenfeld gestohlen hatten, ließ Opa Peter Gertischke keine Ruhe. . .
Der Storch bringt die Kinder, das wissen wir aufgeklärtes Völkchen ja. Als Geburtshelfer hat sich der große Vogel auch bei Familie Gertischke in Garenfeld bereits bewährt. Nun trägt er abermals ein Baby herbei. . .
Allerdings handelt es sich nicht mehr um denselben Storch, der im vergangenen September bei der Geburt der kleinen Marie Pate gestanden hat. Die von Opa Peter gefertigte, mannshohe Holzfigur hatten unbekannte Diebe seinerzeit vor dem Haus von Sohn Jonas Gertischke und dessen Frau Janine am Steinbergweg in Garenfeld gestohlen.
Belohnung von 100 Euro ausgesetzt
Großvater Gertischke erstattete Strafanzeige bei der Polizei Hagen, die denn auch wegen Diebstahls ermittelte - allerdings ohne Erfolg. Dabei hatte die Familie sogar eine Belohnung von 100 Euro für Hinweise ausgesetzt, die dazu beigetragen hätten, den Storch wiederzubeschaffen. Denn der Holzvogel besaß zwar nur geringen materiellen Wert, die familiäre Bedeutung wog dafür ums schwerer.
Mit der Figur, die mit den Jahren zu einer Art Wappentier der Gertischkes geworden war, war ein bedeutsamer Teil der Familiengeschichte verbunden. Zur Geburt seiner inzwischen 30-jährigen Tochter sägte Peter Gertischke den ca. 1,60 Meter großen Storch aus Holz aus, malte ihn an und stellte ihn am 25. August 1993 vor seinem Haus in Hemer auf. Und siehe da, der Vogel wurde seinem Ruf gerecht, es stellte sich bald darauf ein weiteres Kind ein. Woraufhin die Familienplanung abgeschlossen war.
Jahrzehnte auf dem Dachboden
Der Storch verschwand auf dem Dachboden, bis er vor der erwarteten Geburt des ersten Enkelkindes Marie wieder hervorgeholt und in Garenfeld aufgestellt wurde. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem ein Dieb die Figur entwendete. Da der Vogel durch die lange Standzeit auf dem Dachboden einen Fuß eingebüßt hatte, ersetzte Peter Gertischke die Gliedmaße durch eine Prothese und befestigte sie an einem eisernen Träger, wodurch das Gewicht der ohnehin unhandlichen Figur beträchtlich erhöht wurde. der Täter muss den Storch, da ist sich Gertischke sicher, mit einem Auto abtransportiert haben.
Trotz aller Fahndungsmaßnahmen blieb die Statuette verschwunden. Was Gertischke schließlich dazu veranlasste, einen neuen Familienstorch anzufertigen, der dem Urbild ausgesprochen ähnlich ist. Die Figur ist übrigens diesmal mit GPS-Tracker gesichert.
Und siehe da, der Storch ließ sich nicht lange bitten und hat seinen schon Job ausgeführt. Am August kommt das zweite Enkelkind von Peter Gertischke zur Welt.