Hagen. Es war wohl nur Zufall, dass am Samstagabend in Hagen niemand verletzt wurde, als ein Autofahrer an jubelnden Fußballfans vorbei heizte.

Nur dem reinen Zufall ist es nach Angaben der Polizei in Hagen zu verdanken, dass ein 21-jähriger Raser während einer Jubelfeier von italienischen Fans am Hagener Hauptbahnhof niemanden schwer verletzt oder gar getötet hat.

Wie die Polizei Hagen mitteilt, kam es am Samstag gegen 23.30 Uhr, nachdem die Italiener bei der Fußball-Europameisterschaft im Dortmunder Westfalenstadion 2:1 gegen Albanien gewonnen hatten, am Hauptbahnhof zu Jubelszenen. 300 Fans, darunter auch Kinder, versammelten sich am Graf-von-Galen-Ring und bejubelten friedlich den Sieg der Squadra Azzurra.

Mit Warnblinklicht an der Menge vorbei gerast

Doch traten einige von ihnen auch auf die Fahrbahn oder standen nah am Fahrbahnrand. Durch einen Autokorso, an dem rund 80 Fahrzeuge teilnahmen, kam der Verkehr kurzzeitig zum Stillstand.

Dies hinderte einen 21-Jährigen aus Hagen allerdings nicht daran, mit seinem BMW in Höhe der Martin-Luther-Straße bei eingeschalteter Warnblinkanlage auf den Fahrradstreifen auszuscheren. Polizeibeamte beobachten, wie der Mann Vollgas gab und mit geschätzten 100 km/h sehr dicht an den jubelnden Fans vorbeiraste. Kurze Zeit später bremste er sein Auto ab.

Polizei stellt Auto sicher

Polizeibeamten gelang es, den Bulgaren, der nicht zu den jubelnden Fußballfans gehörte, anzuhalten und zur Rede zu stellen. Im Fahrzeug befanden sich auch die Ehefrau des Fahrers sowie weitere Familienangehörige. Gegenüber einer Polizeibeamtin äußerte er folgenden Satz: „Du bist nur neidisch, weil du dir so ein Auto nie leisten kannst.“

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hagen wurde der hochmotorisierte und elf Jahre alte BMW des rücksichtslosen Mannes sichergestellt. Der Wagen befindet sich nun auf dem Gelände der Polizei.

Zudem stellten die Beamten den Führerschein des Bulgaren sicher. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.