Hagen. Drei Tage lang stehen zwei Mitarbeiter des Hagener Ordnungsamtes vor der Kamera von Kabel 1 - erstmals mit Schauspielern und in ihrer Freizeit. Die Sendung “Achtung Kontrolle“ soll Einblicke in den Arbeitsalltag geben, dabei werden Hagener Fälle nachgespielt. Thema unter anderem: Zwangsprostitution.
Sie sind so etwas wie kleine Stars. Zumindest für Fans des Formates, das mit schöner Regelmäßigkeit auf dem Privatsender Kabel 1 ausgestrahlt wird. Francesco Silletti und Tamara Legler-Guntermann – im wirklichen Leben Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt – stehen dieser Tage wieder vor der Kamera. „Achtung Kontrolle“ heißt die Sendung, die einen Einblick in ihren Arbeitsalltag geben soll.
Gedreht wird unter anderem in einem Kiosk an der Rathausstraße. Die Zwangsprostitution einer Minderjährigen und das Leben eines Mädchens in der Wohnung eines Alkoholikers sind die Themen, die aufgegriffen werden.
Und doch ist dieses Mal einiges anders als bei all den Drehterminen in den letzten Jahren. Silletti und Legler-Guntermann stehen zwar mit Dienstgefährt und in Dienstuniform vor der Kamera, schauspielern aber in ihrer Freizeit. Letzteres ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Die Produktionsfirma setzt neben den beiden Hagener Originalen erstmals Schauspieler ein.
Schauspieler als Bedingung
Was durchaus gute Gründe hat: „Es ist in der Vergangenheit immer wieder dazu gekommen, dass sich Betroffene bei der Stadt über das Erscheinen unserer Mitarbeiter in Begleitung eines Kamerateams bei der Stadt beschwert haben“, sagt Michael Kaub, Sprecher der Stadt Hagen, „und um zu verhindern, dass sich Menschen überrumpelt fühlen, haben wir der Produktionsfirma zur Bedingung gemacht, dass künftig Schauspieler eingesetzt werden.“
Also wird in Hagen der Reportage-Charakter der Episoden durch ein Drehbuch verdrängt. Es werden Hagener Fälle nachgespielt. Und mit Silletti und Legler-Guntermann stehen weiterhin zwei Protagonisten vor der Kamera, an die sich die Fernsehzuschauer gewöhnt haben. Zwei, die dem Sender offenbar eine gewisse Quote bescheren.
Auch positive Rückmeldungen
„Wir werden die Ausstrahlung der Sendungen, die jetzt aufgezeichnet werden, positiv-kritisch begleiten“, formuliert Michael Kaub die Absicht der Stadt. Danach will man entscheiden, ob das Vorgehen dem Image der Stadt zuträglich ist. „Allerdings haben wir auf die bisher ausgestrahlten Sendungen mit unseren Mitarbeitern auch viele positive Rückmeldungen erhalten.“
Zumindest Tamara Legler-Guntermann und Francesco Silletti scheinen ihre Auftritte vor der Fernsehkamera durchaus zu genießen...