Hagen. Nach jahrelangen Streitigkeiten wurde das Gelände des Reitervereins Hagen am Freitagmorgen von einer Gerichtsvollzieherin geräumt.

Nach einem jahrelangen, erbittert geführten Streit wurde das Gelände des Reitervereins Hagen am Freitagmorgen geräumt und an die Stadt zurückgegeben.

Es dämmerte noch, als die mit der Zwangsräumung beauftragte Gerichtsvollzieherin das Grundstück kurz nach 8 Uhr betrat und die Stadt wieder in ihre Besitzrechte einsetzte. Der Vorsitzende des Reitervereins zeigte sich kooperativ und führte die Beamtin sowie weitere Behördenvertreter in die Reithalle und über das Gelände. Pferde waren nicht mehr zugegen, die Anlage machte einen verlassenen Eindruck; alles, was nicht niet- und nagelfest war, war zuvor demontiert worden – sogar das große, massive Eingangstor, mit dem das Gelände gesichert war. „Die Übergabe verlief aber problemlos“, so Amtsgerichtsdirektor Ulrich Sachse.

Jahrelanger Kleinkrieg

Ein solches Entgegenkommen war nicht selbstverständlich. In der Vergangenheit lieferten sich Stadt und Verein einen nicht enden wollenden Kleinkrieg.  Im Jahr 2017 war Hagener Amtstierärzten beispielsweise der Zutritt zum Vereinsgelände verwehrt worden, woraufhin die Veterinäre einen Schlüsseldienst bzw. die Polizei zu Hilfe rufen mussten, um sich Eingang zu verschaffen.

Zum 31. Dezember 2018 hatte die Stadt das Pachtverhältnis schließlich beendet – seit jenem Tage hielt der Reiterverein das 18.400 Quadratmeter große Areal an der Humpertstraße 20 besetzt und verweigerte die Übergabe. Das Landgericht Hagen verurteilte den Verein schließlich im  Januar 2020 zur Räumung des Geländes auf dem Höing. Die wurde jedoch --  wegen der Corona-Krise und weil die Reiter sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden juristischen Mitteln zur Wehr setzten -- immer wieder verschoben.

Was geschieht mit dem Gelände?

Dementsprechend erleichtert zeigten sich Vertreter der Stadtverwaltung nach der problemlos verlaufenen Räumung am Freitagmorgen: „Wir sind sehr froh, dass dieser jahrelange Streit nun ein Ende gefunden hat“, so Stadtsprecherin Clara Treude. Was mit dem riesigen Gelände in Zukunft geschehen solle, darüber sei bislang nicht gesprochen worden. Der Vorsitzende des Vereins war dagegen nicht zu einer Stellungnahme bereit.

Zwangsräumung - Reiterverein verlässt den Höing

Nach jahrelangen Streitigkeiten wurde das Gelände des Reitervereins Hagen geräumt.
Nach jahrelangen Streitigkeiten wurde das Gelände des Reitervereins Hagen geräumt. © Unbekannt | Unbekannt
Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen.
Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen. © Unbekannt | Unbekannt
Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen.
Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen. © Unbekannt | Unbekannt
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Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen. © Unbekannt | Unbekannt
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Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen.
Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen. © WP | Michael Kleinrensing
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Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen.
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Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen.
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Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen.
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Das Gelände des Reitervereins Hagen ist wieder im Besitz der Stadt Hagen. © Unbekannt | Unbekannt
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Beim Amtsgericht hatte die Stadt 60.000 Euro Sicherheitsleistung hinterlegen und zusätzliche 50.000 Euro als Vorschuss auf die Räumungskosten an die Gerichtsvollzieherin überweisen müssen. Dieses Geld kann beispielsweise dazu dienen, um Inventar, das der Verein zurückgelassen hat, zu entrümpeln.

Reiterverein hat Berufung eingelegt

Derweil träumt der Reiterverein noch immer von einer üppigen Entschädigungszahlung: Für die von ihm auf dem Vereinsgelände errichteten Stallungen und Gebäude fordert er nach Informationen unserer Zeitung einen siebenstelligen Betrag.

Und noch steht auch die Berufungsverhandlung über die Rechtmäßigkeit der Zwangsräumung vor dem Oberlandesgericht in Hamm aus. Sollte der Verein dort obsiegen, hätte er wahrscheinlich Anspruch auf hohe Entschädigungszahlungen und dürfte wohl auch auf sein angestammtes Vereinsgelände zurückkehren. Dann begänne der Kleinkrieg mit der Stadt womöglich wieder von vorne. . .