Bei TWB hat es Kündigungen gehagelt und jetzt bangt auch die Rest-Belegschaft. Warum interessiert das in Politik und Verbänden so wenige?

Nimmt man mal die Zugriffszahlen unserer Online-Berichterstattung über TWB zum Maßstab, dann interessiert dieses Thema die Menschen in Hagen derzeit wie kaum ein anderes. Nimmt man die Reaktionen aus Parteien, Gewerkschaften und Verbänden als Maßstab, dann gibt es dieses Thema quasi gar nicht.

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In Hagen werden – so denn nicht doch noch ein Wunder geschieht – am Ende 400 Arbeitsplätze wegfallen. Sie werden nicht nur verlagert, wie jüngst bei Douglas oder Nordwest: Die TWB-Mitarbeiter haben ihren Job verloren oder sie laufen Gefahr, dass es bald so weit sein wird. Es ist die größte Kündigungswelle, die Hagen in den vergangenen Jahren erlebt hat. Und die Umstände zeigen eine beispiellose Geringschätzung der Hagener Mitarbeiter durch die Prevent-Verantwortlichen.

Die IG Metall hat zwar auf Nachfrage unserer Zeitung das Verhalten von Prevent verurteilt. Der DGB aber schweigt. Die SIHK sagt nichts, obwohl das Verhalten der Prevent-Führung doch so gar nichts mit dem Prinzip der ehrbaren Kaufleute zu tun hat. Wo ist die Arbeiterpartei SPD, die Solidarität zeigt? Wo ist die CDU, die Ludwig Erhards Erbe der sozialen Marktwirtschaft mit Füßen getreten sieht?

Die TWB-Mitarbeiter mögen taktische Fehler gemacht haben, der Streit mit der IG Metall war überflüssig wie ein Kropf. Aber dass hier Massenentlassungen ohne gesellschaftlichen Aufschrei stattfinden, haben sie nicht verdient.