Hagen/Menden. Im Rahmen der WP-Zukunftskonferenz haben junge Menschen dem NRW-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer in Hagen viele Fragen gestellt. Mona Dierkes (20) aus Menden schildert ihre Eindrücke.

Zwei Monate nach der #mehralsnurwp- Zukunftswerkstatt geht das Projekt weiter. Obwohl damals das Zusammenbringen von jungen Leuten aus Südwestfalen und deren Ideen für die Zukunft der Region mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik geplant war, fand die Diskussion damals hauptsächlich zwischen den Teilnehmern statt. Im Interview mit NRW-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer konnte ich heute als eine von vier Teilnehmern meine Fragen an die Zukunft der Region loswerden. Diese Chance konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.

Wer ist dieser Politiker überhaupt?

Im Vorfeld habe ich natürlich erstmal geguckt, wer dieser Politiker überhaupt ist. Denn mit dem Namen konnte ich erstmal nichts anfangen. Schnell war klar: Als Minister für Arbeit und Integration des Landes NRW ist Rainer Schmeltzer für vieles verantwortlich. Unter anderem auch für Themen, die wir in der Zukunftswerkstatt bereits ausgiebig diskutiert haben. Am Anfang ging es erstmal um das Thema Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, vor allem aus weiblicher Perspektive. Schmeltzer unterstützt hier den Gesetzesentwurf zur gleichen Bezahlung der verschiedenen  Geschlechter.

Übergang ins Arbeitsleben ein großes Thema

Besonders betont hat er auch, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zum Beispiel nach der Babypause entgegen kommen müssen. Allerdings hat Schmeltzer dabei scheinbar nur vom klassisch heteronormativen Familienbild mit Mann, Frau und Kindern gesprochen. Andere Lebenskonstellationen fielen dabei leider unter den Tisch. Ein weiteres großes Thema war der Übergang von der Schule ins Arbeitsleben. NRW belegte im Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft 2015 im Bereich berufliche Bildung den letzten Platz. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Nach der Schule herrscht bei vielen Abgängern Rat- und Orientierungslosigkeit.

Hier verwies der Minister auf das Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“, kurz „KAOA“, das seit vier Jahren in NRW läuft. Darauf, dass Ergebnisse bisher auf sich warten ließen, erwiderte Schmeltzer, das Projekt stecke noch „in den Windeln“ und die Jugendlichen, die bereits teilgenommen hätten, stünden noch nicht an der Schwelle zum Berufsleben. Da alle achten Klassen, unabhängig von der Schulform, die Potenzialanalyse im Programm durchlaufen, darf man auf die Ergebnisse in ein paar Jahren sehr gespannt sein. Dass es auch jenseits der Hochschulen Wege in den Job gibt, unterstrich Schmeltzer: „Auch ohne Studium, kann man etwas werden, zum Beispiel Arbeitsminister.“

Über Arbeit, und speziell zu Arbeitnehmerrechten, haben wir auch Fragen gestellt.

Hier äußerte sich Schmeltzer sehr eindeutig: Es gelte, den Begriff Arbeit aufgrund der stetigen Flexibilisierung und der Entwicklung zum Leben 4.0 neu zu definieren. Dabei liege es an den Arbeitgebern, die Mitarbeiter zu schützen. Zum Schutz der Arbeitnehmer sei es auch an der Politik, Grenzen zu ziehen, und beispielsweise wie mit dem Arbeitszeitgesetz für alle verbindliche Regelungen zu treffen. „Ich will keinen bevormunden, es geht mir um den Schutz der Gesundheit der Arbeitnhemer und um die Sicherung der Sozialsysteme“, betonte der Sozialdemokrat.

#machmehr

Hoffnung für die Zukunft von Südwestfalen

Ganz schön interessant, solche Fragen von einem richtigen Politiker beantwortet zu bekommen. Auch wenn er den Fragen zunächst oft ausgewichen ist, habe ich doch irgendwann alle Antworten bekommen und sehe der Zukunft von Südwestfalen etwas positiver entgegen.