Haspe. Den Hasper Heimat- und Brauchtum-Verein (HHBV) zieht es mit dem traditionellen Kirmes-Spektakel am dritten Juni-Wochenende raus aus dem Hasper Kreisel. Stattdessen sollen die Schausteller ab 2014 ihre Buden und Fahrgeschäfte im Ennepe-Park, also auf dem einstigen Hüttengelände platzieren.
„Wir diskutieren bereits seit anderthalb Jahren diese Variante, weil die Umsätze kontinuierlich zurückgehen“, möchte HHBV-Präsident Dietmar Thieser auf die zunehmende Kritik und Negativ-Stimmung jetzt zügig reagieren. Während im benachbarten, weitaus geräumigeren Gevelsberg das Konzept einer Straßenkirmes weiterhin erfolgreich funktioniert, lässt in Haspe die Monotonie des Angebots die Resonanz schwinden.
„Die engen Straßen geben den Schaustellern einfach keine Variationsmöglichkeiten“, weiß Thieser. Um beispielsweise eine imposante Achterbahn aufzustellen, ist der Ernst-Meister-Platz an der Tillmannsstraße zu klein, will man im gleichen Atemzug nicht auf Autoscooter und Kettenkarussell verzichten.
Ennepe-Park lockt
Erst Mitte der 90-er Jahre, als die Heimatfreunde unterhalb des Hasper Marktplatzes Platz machen mussten für die Nordumgehung, hatte sich die Kirmesfamilie in Richtung Kreisel orientiert. Ein Konzept, das zunächst auch auf hervorragende Resonanz bei den Besuchern stieß, die Gästen pilgerten in Scharen durch den Kreisel. Inzwischen ist die Swolinzkystraße mangels Masse gesperrt – der Bummel in Richtung Kirchplatz endet in einer Sackgasse.
„Die positiven Erfahrungen mit dem Muschelsalat haben uns in den vergangenen Jahren signalisiert, dass der Ennepe-Park von den Menschen als Veranstaltungsfläche akzeptiert wird“, verweist der HHBV-Präsident und Bezirksbürgermeister auf die Parkmöglichkeiten und die vorhandene Infrastruktur. Zwischen Hochofen- und Haenelstraße wurden Bohrungen ins Erdreich getrieben, um festzustellen, ob der Untergrund der Grünfläche auch die Fahrgeschäfte tragen kann. Die Ergebnisse liegen im Mai vor.
Die städtischen Planer haben bei einem Ortstermin bereits signalisiert, dass sie mit dem Umzug der Kirmes keine Probleme hätten. Selbst eine Einbindung der Bezirkssportanlage könnte Thieser sich vorstellen, sofern der Kunstrasen dadurch nicht beschädigt würde: „Wir müssen viel konsequenter auch auf junge Leute zugehen“, denkt der HHBV-Präsident beispielsweise an ein großes Open-Air-Konzert. „Warum soll sich die Kirmes neben dem Seegeflüster und dem Springefest nicht auch als große Musikveranstaltung etablieren?“