Hagen.. Ein Mitarbeiter der Stadt Hagen hat auf sein privates Facebook-Profil Bilder hochgeladen, auf denen er mit Handgranate und Maschinenpistole posiert. Die Stadt prüft nun unter anderem, ob die Bilder auf seiner Dienststelle entstanden sind.

Ist dieser Mitarbeiter der Stadt Hagen über das Ziel hinausgeschossen? Auf seiner privaten ­Facebook-Seite posierte er mit einer Handgranate im Mund und einem Tarnhelm auf dem Kopf. Hochgeladen hatte der junge Mann auch ein Foto auf sein Profil, das ihn und einen Arbeitskollegen mit Maschinenpistole und -gewehr dabei zeigte, wie sie einen Schoko-Weihnachtsmann bedrohen.

Personalabbau mit Kettensäge

Auch der oberste Dienstherr der Männer bleibt auf dem Profil nicht unerwähnt. Und zwar auf makabere Weise: Neben einem Foto, das eine Kettensäge in einem Schraubstock zeigte, schrieb der städtische Mitarbeiter, dass er damit den Personalabbau im Sinne des Oberbürgermeisters forcieren könne.

Die Stadt Hagen hat umgehend auf die Veröffentlichung reagiert. Gegen zwei Mitarbeiter seien arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet worden, so ein Stadtsprecher. Diese sehen zunächst so aus, dass beide zu einem Gespräch gebeten werden. Darin geht es auch um die Frage, ob eine der Aufnahmen in den Diensträumen der Stadt entstanden ist. „Grundsätzlich“, so der Stadtsprecher weiter, „sind Facebook-Seiten oder ähnliche ­Accounts Privatsache. Wir kontrollieren nicht die Aktivitäten sämtlicher Verwaltungsmitarbeiter. In diesem Fall hat es allerdings einen konkreten Hinweis gegeben.“ Belange der Stadt könnten betroffen sein.

Kriminalpolizei greift ein

Die gezeigten Waffen haben auch die Ermittler der Hagener Kriminalpolizei auf den Plan gerufen. Für die Polizei bestand der Verdacht des ­illegalen Waffenbesitzes und des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Allerdings gaben die Waffenexperten des Polizeipräsidium schon Entwarnung, nachdem sie die hochgeladenen Fotos genau analysiert hatten. „Es handelte sich bei der Handgranate um eine ­Attrappe und bei der Maschinenpistole bzw. dem Maschinengewehr um sogenannte Softairwaffen“, erklärt Ulrich Kayser, Leiter des Kriminalkommissariates 11. „Solche Waffen können ganz legal erworben werden. Es liegt keine Straftat vor.“ Zumindest für einen Laien ist ­jedoch nicht zu erkennen, ob es sich um scharfe Waffen oder Nachbildungen handelt.

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Auch für Kayser waren die veröffentlichten Fotos Grund genug, mit dem städtischen Mitarbeiter, auf den mehrere Jagdwaffen zugelassen sind, ein ernstes Telefonat zu führen. „Ich habe deutlich auf die Folgen hingewiesen, die sich durch solche Bilder ergeben können“, so Kayser. Gestern waren die Fotos von der Facebook-Seite verschwunden.

Facebook führt an Kapazitätsgrenze

So einvernehmlich lassen sich die Dinge aber nicht immer lösen. „Wir hatten schon den Fall, dass jemand mit Waffen im Netz posiert hat, der zuvor gedroht hatte, Mitglieder seiner Familie zu erschießen“, so Kayser, „dann gewinnt ein solcher Fall schnell eine andere Dimension.“

Generell beschäftigen Internetplattformen wie das soziale Netzwerk Facebook zunehmend die Ermittler der Hagener Polizei. Hochgeladene Bilder, anonyme Drohungen, illegale Partys sind Phänomene, die immer wieder zu Anzeigen führen. „Das sind Dinge, die es vor einigen Jahren so noch nicht gegeben hat“, so Kayser. „Sie führen zunehmend an die Kapazitätsgrenze der Polizei.“