Hagen. Einfach mal Danke sagen und einen Erfahrungsaustausch in lockerer Runde anstoßen – das war angesagt beim ungezwungenen Dankeschön-Abend für Flüchtlingshelfer.
Einfach mal Danke sagen und einen Erfahrungsaustausch in lockerer Runde anstoßen – das war unser Ansinnen. Daher hatten wir – die WP-Stadtredaktion und die Freiwilligenzentrale – ins Stadthallen-Restaurant Wintergarten eingeladen. Pardon, eigentlich hatte Jörn Raith unsere Gäste eingeladen. Und noch mehr: Der Stadthallen-Chef hatte sogar die Idee zum ungezwungenen Dankeschön-Abend für jene, die sich in Hagen um Flüchtlinge kümmern.
Mädchen für alles
„Was ich in der Turnhalle in der Berghofstraße mache? Ich bin Mädchen für alles.“ So einfach und treffend umschreibt Birgit Hartmann ihre Arbeit, die sie ehrenamtlich in der Notunterkunft in Altenhagen verrichtet. 134 Männer sind in der Sporthalle untergebracht, Birgit Hartmann macht für die Menschen aus Syrien, Eritrea oder dem Iran Arzt- oder Behördentermine aus, hilft bei der Kontoeröffnung und bei der Wohnungssuche. Eben eine Frau für alle Fälle. Und eine jener Personen, die sich – gemeinsam mit Pfarrerin Juliane im Schlaa – um eine Projektförderung bei uns beworben haben.
Zum Hintergrund: Im Rahmen der WP-Weihnachtsaktion „Wir helfen Helfern – eine Stadt macht Fremde zu Hagenern“ haben unsere Leser rund 56.000 Euro gespendet. Das Geld haben wir mit Unterstützung von Stephanie Krause, Leiterin der Freiwilligenzentrale, und Peter Mook, Ehrenamtsbeauftragter der Stadt, verteilt an Privatleute, die uns konkrete Ideen (samt Kostenvorschlägen), wie man Flüchtlinge in unserer Stadt besser integrieren kann, unterbreitet haben. Außerdem wird vom Spendengeld ein Neunsitzer angeschafft, der von Ehrenamtlern bei der Freiwilligenzentrale kostenlos ausgeliehen werden kann, um z.B. Ausflüge mit Flüchtlingen zu unternehmen. Und im April gibt es eine weitere Geld-Ausschüttungsrunde.
Schwimmkurs und Weihnachtsmarkt
Aber zurück in die Stadthalle: Der Tenor bei allen Engagierten, die an dem fruchtbaren Austausch in netter Atmosphäre teilnahmen, war der gleiche. Die Arbeit mit Flüchtlingen ist Fluch und Segen zugleich. Ein Fluch, weil Freiwillige oftmals an den bürokratischen Hürden scheitern, und ein Segen, weil man so viel Herzlichkeit und Vertrauen zurück bekommt. „Und man selbst wird geerdet“, unterstreicht Claudia Kellermann, die gemeinsam mit Freundin Nicole Söhnchen nicht nur Flüchtlingen Sprachunterricht erteilt, sondern auch zwei afghanischen Mädchen die Teilnahme an einem Schwimmkurs ermöglicht und eine Flüchtlingsfamilie mit auf den Weihnachtsmarkt und zum Kinderkarneval genommen hat.
Es war ein schöner Rahmen, um all den engagierten Helfern einfach mal „Danke“ zu sagen.