Hagen-Mitte.. Die führungslose Zeit am Albrecht-Dürer-Gymnasium (AD) hat endgültig ein Ende. Bernhard Scheideler (62) leitet die altehrwürdige Penne an der Heinitzstraße.

Die führungslose Zeit am Albrecht-Dürer-Gymnasium (AD) hat endgültig ein Ende. Bernhard Scheideler (62), der die altehrwürdige Penne an der Heinitzstraße, die in diesem Jahr ihr 100. Bestehen feierte, bereits seit August 2014 kommissarisch leitete, ist nun auch offiziell im Amt. Thomas Daub, Dezernent bei der Bezirksregierung in Arnsberg, überreichte dem Hagener Pädagogen nach einem jahrelangen, teils unwürdigen Tauziehen die Ernennungsurkunde. „Ich freue mich einfach“, kommentierte Scheideler sichtlich erleichtert den Abschluss des zermürbenden Verfahrens: „Nun wünsche ich mir nur, dass an unserer Schule wieder ein bisschen mehr Ruhe einkehrt.“

Seitdem Scheidelers Vorgänger Dr. Manfred Kux im Sommer 2013 pensioniert wurde, stand das Albrecht-Dürer-Gymnasium ohne Leiter da. Beim Auswahlverfahren um die Nachfolge von Kux hatte die Bezirksregierung vor, einen anderen Kandidaten zum Schulleiter zu ernennen, doch dieses Votum wurde von Scheideler vor dem Verwaltungsgericht mit der Begründung angefochten, seine Leistungsmerkmale seien nicht ausreichend gewürdigt worden. Tatsächlich stellten sich die Richter auf die Seite des Klägers und forderten die Bezirksregierung auf, die Eignung Scheidelers erneut zu prüfen. Daraufhin zogen die drei anderen Bewerber ihre Kandidatur zurück.

Hohes Ansehen an der Schule

Tatsächlich brachte Scheideler alle Voraussetzungen für das Leitungsamt mit. Er genießt hohes Ansehen an der Schule, an der er seit 35 Jahren Physik, Mathematik, Informatik und Biologie unterrichtet. Auch die für das Amt notwendige Zeit an einem anderen Gymnasium (im Fachjargon: Verwendungsbreite) holte er zwischenzeitlich mit Unterricht an einem Dortmunder Gymnasium nach. Nur die zuständige Schulabteilung beim Regierungspräsidium sträubte sich aufgrund einer, wie es hieß, „formaljuristisch verzwickten Situation“, Den Pädagogen offiziell ins Amt zu hieven. Erst vor einigen Wochen erfolgte die Kehrtwende, Scheideler wurde der Schulkonferenz vorgeschlagen und von dieser einstimmig als Schulleiter bestätigt. Dass er die Schule seit über zwei Jahren kommissarisch leitet, hängt übrigens nicht mit seiner Bewerbung zusammen, sondern liegt daran, dass Scheideler seit 15 Jahren als Oberstufenkoordinator das dritthöchste Amt in der schulinternen Hierarchie bekleidet und somit, weil auch der Stellvertreterposten unbesetzt war, der „natürliche“ Chef des Hauses war.