Breckerfeld..

Wer früher einen Baum loswerden wollte, der hämmerte einen alten Kupfernagel in den Stamm. Heute greifen Täter zur Chemiekeule. Mit Batteriesäure haben Unbekannte an der Wiesenstraße im Baugebiet Westerfeld 35 Bäume abgetötet.

„So etwas“, sagt Bürgermeister Klaus Baumann fassungslos, „habe ich noch nicht erlebt. Das ist ärgerlich. Die Kosten muss am Ende vermutlich die Allgemeinheit tragen.“

Bei derzeitiger Größe und Stammumfang ergibt sich pro Laubbaum - betroffen sind Buchen, Eichen, Eschen, Kirschen und Hasel - ein Schaden von 2000 Euro. Insgesamt spricht die Polizei, die die Ermittlungen aufgenommen hat, von einer Sachbeschädigung in einer Höhe von 70 000 Euro.

Bis in Kronen ausgetrocknet

Thomas Grammel, Leiter des Bauhofs der Stadt Breckerfeld, zeigt ein Bohrloch in einem Stamm.
Thomas Grammel, Leiter des Bauhofs der Stadt Breckerfeld, zeigt ein Bohrloch in einem Stamm. © WP Michael Kleinrensing | WP Michael Kleinrensing

Beim Zurückschneiden von Büschen hatten Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Breckerfeld die Bohrlöcher entdeckt. Bis in die Kronen hinein sind die Bäume zum großen Teil ausgetrocknet. „Wir müssen die betroffenen Bäume fällen“, so Bauhofleiter Thomas Grammel. „Eine Alternative gibt es nicht.“ Man könne erkennen, dass die Bäume versuchen, die äußerlichen Schäden zu heilen. Aber ihre Kraft reiche dazu nicht aus. „An Stämmen, die wir bereits abgesägt haben, kann man deutlich erkennen, dass sie zu weiten Teilen ausgetrocknet sind. Da wäre nichts mehr nachgewachsen.“ Schadhafte Pilze haben sich ausgebreitet.



Die Stadt Breckerfeld hat Strafanzeige gegen die unbekannten Baumfrevler erstattet. Die Polizei ermittelt, hat unmittelbare Anwohner am Westerfeld bereits befragt. Bislang allerdings ohne jeden Erfolg.

Beschwerden vor 15 Jahren

Beschwerden von Anwohnern hatte es laut Baumann zuletzt vor rund 15 Jahren gegeben, als die Bäume angepflanzt worden seien. Danach sei es aber ruhig geworden.

In der Zwischenzeit allerdings hatten die Bäume eine Höhe erreicht, die den Fernblick von Anwohnern in Richtung Berghausen einschränkt. Sie wurden einst mit Büschen auf einer Fläche gepflanzt, die an einen Fußweg grenzt. An diesen Wiederum grenzen mehrere Gärten.