Hagen.. „100 Jahre Bauhaus“ wird in Hagen auch in der zweiten Jahreshälfte gefeiert. Mit Ausstellungen, Führungen und Events.
„Bauhaus ist in Hagen angekommen“ – die Aussage unterschreiben alle, die sich seit einem halben Jahr rund um das Thema „100 Jahre Bauhaus“ engagieren. Und dass damit nicht die Baumarktkette, sondern die bedeutende Hochschule für Gestaltung, die 1919 in Weimar gegründet wurde, gemeint ist, dürfte mittlerweile den meisten Bürgern bekannt sein.
Verbund „Hagener Impulse“ engagiert sich
Das Jubiläumsjahr, das bundesweit und ganz besonders in Hagen gefeiert wird, ist zur Hälfte abgelaufen. Eine positive Halbzeitbilanz zieht der Verbund „Hagener Impulse“, der einen Großteil der insgesamt 60 Ausstellungen, Führungen, Vorträge und das Beiprogramm organisiert und durchgeführt hat.
„Doch im zweiten Halbjahr wird das Thema ,Bauhaus’ noch mehr bespielt, wir bieten fast 100 Veranstaltungen an“, verspricht Birgit Schulte, stellvertretende Leiterin des Osthaus-Museums und Koordinatorin des Großprojektes „Das Bauhausjahr in Hagen“.
Rückenwind von der Stadt
Birgit Schulte zeigt sich erfreut über den Rückenwind, den sie und das Projekt von der Stadt Hagen erfährt, „und es hat mittlerweile eine Art Schneeballeffekt eingesetzt, etliche Akteure haben erst in den vergangen Wochen Interesse am Projekt signalisiert“.
Von Januar bis Ende Juni wurden im Kunstquartier (Osthaus-Museum und Emil-Schumacher-Museum) vier Ausstellungen gezeigt, die große Eröffnungsausstellung „Bauhaus-Künstler aus der Sammlung des Osthaus-Museums“ mit Werken von u.a. Kandinsky und Klee, die vom 26. Januar bis 24. März lief, zog allein 7000 Besucher. „Wir mussten viel mehr begleitende Führungen und Workshops als ursprünglich geplant anbieten“, so Birgit Schulte zufrieden.
„Und die Brocksieper-Ausstellung samt flankierender Vorträge war bei uns auch gut besucht“, versichert Rouven Lotz, wissenschaftlicher Leiter des Schumacher-Museums.
Fotografie gewinnt an Bedeutung
Und was erwartet die Hagener in puncto Bauhaus von Juli bis Ende Dezember? Das Thema Fotografie gewinnt an Bedeutung – in Ausstellungen und Workshops. Und eine Rekonstruktion der großen Wanderausstellung von Bauhaus-Gründer Walter Gropius von 1911, die den Titel „Vorbildliche Industriebauten“ trägt, wird am 6. September im Kunstquartier eröffnet. Parallel dazu wird der Briefwechsel, den Karl Ernst Osthaus und Walter Gropius zwischen 1908 und 1920 führten, im Rahmen einer Buchvorstellung im Museum präsentiert (die Buchvorstellung wird am 1. Oktober im Sparkassen-Karree wiederholt). Das von Birgit Schulte und Reinhold Happel herausgegebene Buch enthält 400 Briefe, Essays und zahlreiche Fotografien.
Muschelsalat am Hohenhof
Ein Event der besonderen Art wird der Muschelsalat am 28. August, der rund um den Hohenhof stattfindet und ebenfalls das Thema Bauhaus aufgreift. Es geht um das sogenannte „Damaskuszimmer“, das einst von Kunstmäzen Osthaus angekauft wurde. Auf die Open-Air-Besucher wartet ab 20.30 Uhr eine Multimedia-Installation, die das Zimmer in neuen Bildern und Filmsequenzen aufleben lässt. An der Eigenproduktion des Kulturbüros sind etliche Musiker, Tänzer und Schauspieler beteiligt.
Ein weiteres Open-Air-Event findet an zwei Tagen bei Elbers statt. Unter dem Motto „Die Elbershallen zwischen Jugendstil und Bauhaus“ werden am 11. und 12. Oktober Videoshows und Installationen die Fassaden des alten Kesselhauses beleben, außerdem gibt es Musik im Treppenhaus der Musikschule und Führungen über das Areal.
Und wie geht es mit dem von Hagener Schülern gestalteten Bauhaus-Bus, der seit fünf Monaten als regulärer Linienbus durch Hagen rollt, weiter? Der wird auch künftig (bis Ende Dezember) das Stadtbild bereichern. Bislang wurden zehn Bauhaus-Bus-Touren durchgeführt, weitere sollen folgen.