Hagen.. Der bekannte Hagener Maler und „Kunst am Bau“-Schaffende Oskar Sommer wäre in Kürze 85 Jahre alt geworden. Im Roten Haus werden ab dem 15. Februar 60 seiner Werke präsentiert.

Oskar Sommer ist zweifelsohne einer der bekanntesten Hagener Künstler. In diesem Jahr wäre der Maler und „Kunst-am-Bau“-Schaffende 85 Jahre alt geworden. Grund für das Rote Haus in der Neumarktstraße 2 c, dem in Regensburg geborenen Mann eine große Ausstellung zu widmen. „Wir zeigen auf zwei Etagen 60 Bilder, Entwürfe und Fotos seiner Mosaike und Wandgestaltungen“, erklärt Kuratorin Petra Holtmann. „Das erste ausgestellte Bild stammt von 1949, das letzte von 1983.“

Fast 45 Jahre Oskar Sommer sind also in der Ausstellung, die den Titel „Freude an der Formgebung“ trägt, zu sehen. Eine lange Zeit, die seinen künstlerischen Werdegang, verschiedene Schaffensphasen und persönliche Hochs und Tiefs widerspiegelt. Oskar Sommer beschrieb sich einst selbst mit folgenden ­knappen Worten: „Maler seit 1945, gegenständlich bis 1949, abstrakt bis 1952, art informel seit 1952.“ Und ergänzend: „Wandgestalter, Grafiker, Dekorateur, Bildhauer.“

Kunst am Bau

Die meisten Hagener werden ­Oskar Sommer als „Kunst-am-Bau“-Kreativen kennen. So ziert die Außenwand des Eingangsbereichs des Finanzamtes heute noch ein 1957 in dominierendem Blau erstelltes Mosaik. Bunte, grafische Elemente, die Oskar Sommer gemalt hat, schmücken Wände der 1974 erbauten Helfer Gesamtschule. Und an der Käthe-Kollwitz-Schule entdeckt man ein dekoratives Kupferrelief. „Eine seiner bekanntesten Arbeiten existiert leider nicht mehr“, sagt Petra Holtmann und spielt damit auf die einst von Oskar Sommer gestaltete Hauswand an dem Eckgebäude Bergischer Ring/Hochstraße an. Als vor Jahren die Fassade neu gedämmt wurde, fiel die Wandgestaltung dem Abschlaghammer zum Opfer. Die Fassade wurde frisch gestrichen – das Kunstwerk existiert seitdem nicht mehr.

Aber auch als Maler war der sein Leben lang extrem hagere Mann erfolgreich, erhielt nach Ausstellungen in Rom, Kassel und Münster im Sommer 1960 den Förderpreis zum Karl-Ernst-Osthaus-Preis.

Atelier im Haus Busch

Oskar Sommer wurde von seinen politischen Freunden protegiert – die Genossen unterstützten ihn, in dem sie ihm und seiner Frau, der Balletttänzerin Ruth Lenz, Atelier- und Wohnräume im Haus Busch zur Verfügung stellten. „Er war der erste Künstler, der 1976 in ein städtisches Atelier ziehen konnte“, so die Kuratorin.

Rolf Möller, Musiker und Extrabreit-Drummer, hat Oskar Sommer Mitte der 70er kennengelernt. „Ich habe mit dem oft griesgrämigen, mit stark bayrischem Akzent sprechenden Mann viele Nächte mit Jazz und guten Gesprächen verbracht“, erinnert sich Möller. „Er war ein Feierfürst und hat mir geraten: Mach’ dein Ding.“

Die Ausstellung wird am Freitag, 15. Februar, um 19 Uhr bei Stahl, Krafzik und Partner eröffnet und läuft bis zum 3. Januar 2014.