Hohenlimburg. Das Stück „Ein Seltsames Paar“ gehört zu den Höhepunkten der Schloss-Spiele auf Schloss Hohenlimburg. Im Mittelpunkt: Ein Macker und eine Mimose

Mit „Ein Seltsames Paar“ ist am Wochenende die 66. Auflage der Schloss-Spiele auf Schloss Hohenlimburg gestartet. Gezeigt wird das Bühnenstück einer Filmkomödie aus dem Jahr 1968, die längst zu den den Klassikern des amerikanischen Kinofilms zählt.

Fernsehredakteur Felix Ungar, der einige „Wehwehchen“ mit sich schleppt und es daheim gerne ordentlich hat, zieht ein bei seinem Freund Oskar Madison – ein cooler Zocker, der zwischen leeren Bierdosen und dreckigen Tellern haust. In der Original-Filmkomödie entfalten Walter Matthau und Jack Lemmon aus dieser Mischung ein unterhaltsames Wechselspiel, das an Situationskomik nur so strotzt.

Rudolph mimt den coolen Macker

In ihre Fußspuren wagen sich auf Schloss Hohenlimburg nun Schauspieler Claude-Oliver Rudolph und Dario Weberg, künstlerischer Leiter der Schloss-Spiele. Für Rudolph, der seine Mimik und Attitüde schon so manchen Gangsterboss im Film lieh, war die Rolle des coolen Zockers Oskar Madison auf den Leib geschneidert. Rudolph lieferte wie bestellt: eine lässig-coole Performance. Statt mit Bandenkrieg und Polizei ist er nun jedoch mit einem schüchternen Hypochonder konfrontiert. Der Fernsehredakteur Felix Ungar hat es im Leben gerne wohl sortiert und kontrolliert. Er vermeidet jeden Wutanfall, aus Sorge vor Schleimbeutelentzündung im Arm oder überdehnten Stimmbändern. Als seine Ehefrau die Scheidung will, gerät das Leben von Felix aus den Fugen. Er zieht bei seinem Freund Oskar Madison ein – und das „seltsame Paar“ ist perfekt.

Es entwickelt sich ein kurzweiliges Stück, dass beim Zuschauen reichlich Spaß machte. Leicht abgewandelt zur Filmkomödie ermahnten sich die Darsteller auf der Bühne auch immer mal wieder süffisant, doch bitte die Abstands-Regeln einzuhalten. Ein Gruß an die aktuelle Corona-Zeit, den die Spielleitung rund um Regisseurin Indra Janorschke und Dario Weberg spitzbübisch ins Drehbuch eingestreut hat. Das Ende des Theaterstücks entsprach dem Motto der diesjährigen Schloss-Spiele: „Zusammenhalten“.

Mehr als zwei Minuten Applaus

Nach dem Stück war klar: die Geschichte aus dem Film funktioniert auch auf der Bühne. Überzeugen konnte das gesamte Ensemble, das neben Claude-Oliver Rudolph und Dario Weberg noch Simon Jakobi, Stefan Schroeder, Betty Stöbe und Diana Gaertig umfasste. Gestoppt ebbte der Applaus nach der Premieren-Vorstellung erst nach rund zweieinhalb Minuten ab. „Ich habe die Komödie zwei Mal im Fernsehen gesehen, aber das ist kein Vergleich zur Fassung auf der Bühne“, sagt Erdmute Hüning, die das Stück als Zuschauerin verfolgt hat. „Ich mag den Claude-Oliver Rudolph wegen seiner markanten Stimme, er hat fantastisch gespielt.“ Lob für den Auftritt gab es auch von Premieren-Besucherin Ursula Krams. „Dario Weberg war in dem Stück eine Granate“, sagt sie.