Hagen. Flixbus sind die beiden Hagener Haltepunkte zu kompliziert. Sie wollen in Bahnhofsnähe halten. Jetzt ist Hagen als Zwischenhalt gestrichen.

  • Flixbus hält nicht mehr in Hagen
  • Betroffen ist die Linie Köln-Hamburg
  • Haltepunkte sind zu kompliziert

Jetzt haben Fernbus-Nutzer nicht nur Grund, sich über das Durcheinander bei den Haltepunkten in Hagen zu ärgern. Nein, jetzt hat Flixbus, das größte Unternehmen auf dem deutschen Fernbus-Markt, erst mal die Nase voll vom Hagener Schlingerkurs und hat den Haltepunkt auf der wichtigen Strecke zwischen Köln und Hamburg komplett gestrichen. Für 3, 10 oder 15 Euro nach Hamburg fahren? Ja, möglich. Aber nicht mehr von Hagen aus.

Der andere Haltepunkt am Konrad-Adenauer-Ring ist für die Unternehmen ebenfalls eine schlechte Lösung.
Der andere Haltepunkt am Konrad-Adenauer-Ring ist für die Unternehmen ebenfalls eine schlechte Lösung. © WP Michael Kleinrensing | WP Michael Kleinrensing

Es ist ein Beschluss des Rates, dass Reisebusse wegen der Feinstaubbelastung nicht mehr am Hauptbahnhof halten sollen. Wobei sich der Beobachter verwundert die Augen reiben wird, wie viele Reisebusse doch noch dort halten. Im Herbst vergangenen Jahres erklärte die Stadtverwaltung, dass es Ausnahmen für Direkt-Reisebusse gebe. Also für solche, die ohne Zwischenhalt ein Ziel ansteuern. Tatsächlich scheint es so zu sein, dass niemand in Hagen wirklich weiß, wie viele und welche Busse am Bahnhof halten. Kontrollieren tut das auch niemand.

Flixbus will an den Hauptbahnhof

Für alle Fernbusse, die Zwischenstopps einlegen, hatte die Stadt mal die Haltestelle Knippschildstraße am Loxbaum ausgeguckt. Über 8000 Stopps gibt es dort im Jahr. Doch sowohl Fernbus-Nutzer in Hagen, als auch Unternehmen können mit dem Haltepunkt am Loxbaum gar nichts anfangen. „Für uns ist das Vorort-Lage. Das ist zu abgelegen und zu kompliziert für die Kunden“, heißt es aus der Flixbus-Pressestelle. Und weil die Stadt bei ihrem Versuch, einen attraktiveren Punkt zu finden, auf die ebenso komplizierte Alternative am Konrad-Adenauer-Ring gekommen sei (Busspur vor dem Autohaus Boden), sehe man sich gezwungen, Hagen nicht mehr anzusteuern. „Wir wollen am Bahnhof halten“, so das Signal aus der Flixbus-Pressestelle.

Noch dazu ist es der Stadt mit dem neuen Haltepunkt am Konrad-Adenauer-Ring nicht gelungen, dass auch alle Fernbusse dort halten. Denn: Ihre Nutzungserlaubnisse erhalten die Unternehmen von den Bezirksregierungen, in deren Zuständigkeitsbereich sie ansässig sind. In den Konzessionen ist die Laufzeit (meistens zehn Jahre) und der Haltepunkt genau festgelegt. Wenn zwischen der Stadt und den Unternehmen kein Einvernehmen über einen anderen Haltepunkt als in der Konzession festgehalten besteht, steht es den Anbietern weiter zu, den ursprünglichen Haltepunkt anzusteuern. Das Ergebnis: 146 Busse hielten im vergangenen Herbst wöchentlich an der Knippschildstraße und 64 am Konrad-Adenauer-Ring.

In Köln, wo täglich 100 Fernbusse am Hauptbahnhof hielten, hat Marktführer Flixbus auch hinnehmen müssen, aus der City verbannt zu werden. Weil die Enge rund um den Hauptbahnhof für Unfallgefahr sorge, müssen die Fernbusse nun am Kölner Flughafen halten. 20 Kilometer vom Zentrum entfernt.