Hagen.. Landesbetrieb und Stadt sind sich nicht einig: Aber der Wald in Hagen bleibt gesperrt. Die Aufräumarbeiten nach dem Sturm Friederike laufen.

Nachdem der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) Ende vergangener Woche noch erklärt hatte, der Hagener Stadtwald sei beim Sturm Friederike relativ „glimpflich“ davongekommen, hat das Regionalforstamt Gelsenkirchen (Landesbetrieb Wald und Holz) ein generelles Verbot erlassen, die Hagener Wälder – sowohl die in städtischem als auch die in privatem Besitz – zum Zwecke der Erholung zu betreten.

Zunächst bis zum 18. Februar sind damit die Wälder für Wanderer, Reiter und Mountainbiker gesperrt. Das Verbot hat erhebliche Auswirkungen.

Der große Wirbel um die Wald-Sperrung

Die Informationen, die das Regionalforstamt von den Forstbetriebsbeamten erhalten habe, hätten schließlich zu einer anderen Bewertung geführt, als sie offenbar das städtische Forstamt vorgenommen habe, sagt Michael Börth, vom Landesbetrieb Wald und Holz. Für die Waldarbeiter sei es wichtig, nun in Ruhe die Aufräumarbeiten angehen zu können. „Der Schwerpunkt liegt zunächst darauf, die Wege frei zu bekommen. Dann arbeitet man sich quasi von den Rändern nach innen in den Wald hinein fort.“

Die Wälder in Breckerfeld sind übrigens nicht gesperrt.

Der Hagener Stadtwald

Bereits am Tag nach Friederike habe man die Arbeiten aufgenommen. Sollte man im Wald auf Spaziergänger treffen, werde man diesen erklären, dass sie sich nicht im Wald aufhalten dürften. Seien sie dann uneinsichtig, könne man auch Anzeigen schreiben.

Der Wald in privatem Besitz

An einzelnen Stellen sei eine Sperrung vielleicht vertretbar, für den gesamten Hagener Wald nicht, meint Privatwaldbesitzer Dr. Friedrich Killing aus Dahl. Dennoch räumt er ein: Nur auf einzelnen Wegen oder Flächen den Zugang zu beschränken, sei eher schwierig.

„Im Hagener Süden gehen wir derzeit von 5000 Festmetern aus, die dem Sturm zum Opfer gefallen sind“, so Killing. „Bei Kyrill waren es 70 000 Festmeter.“

Der Ruheforst wird nicht als Wald angesehen

Mitarbeiter des Wirtschaftsbetriebs sägen sich durch das Wildgehege im Stadtwald.
Mitarbeiter des Wirtschaftsbetriebs sägen sich durch das Wildgehege im Stadtwald. © Unbekannt | WP

Der Ruheforst ist nicht betroffen. Formal handelt es sich nach Auskunft der Stadt Hagen nicht um einen Wald, sondern um einen Friedhof, so Holl.

Insofern könnten auch die Beisetzungen wie geplant stattfinden. Auch der Stadtgarten sei für Spaziergänger nicht gesperrt.

Hüttentage im Hagener Waldkindergarten

Umstellen müssen sich zumindest die Kinder, die den Waldkindergarten im Deerth besuchen. „Wir machen mit den Kindern Hüttentage“, so Christina Seeberger, Leiterin der Johanniter-Einrichtung. „Unsere Waldplätze sind zwar nicht von Schäden betroffen, trotzdem gilt das Verbot auch für uns.“

Man werde noch entscheiden, ob man sich auch in den nächsten Wochen an und in der Hütte aufhalte oder in die Kita Römershof wechsele.

Die Rundwege um Seen und die Talsperre

Sind auch Rundwege wie die um die Hasper Talsperre oder Hengstey- und Harkortsee gesperrt? Offiziell betroffen sind alle Wege, die durch einen Wald führen.

Darunter, so Michael Börth, verstehe man Flächen mit Forstbepflanzung mit einer Größe mindestens 400 Quadratmetern. Im Klartext: Führt ein Rundwanderweg wie beispielsweise in Haspe durch einen Wald, gilt die Sperrung.

Ausflugslokale fürchten die Folgen der Sperrung

Die Ausflugslokale fürchten, dass die Sperrung insbesondere an schönen Wochenenden nicht ohne Folgen bleiben wird. Eine genaue Einschätzung können die Gastronomen aber noch nicht geben.