Hagen. Es ist die Horror-Vorstellung vieler Hausbesitzer: Im Keller tritt Gas aus, niemand bekommt es mit und es droht höchste Lebensgefahr. Ein 75-jähriger Mann in Hagen-Selbecke wollte eigentlich nur seine frisch betankte Ölheizung kontrollieren. Als er im Keller war, kam es zu einer Verpuffung. Giftiges Gas verbreitete sich rasend schnell. Der Senior drohte zu ersticken, sein 40-jähriger Sohn rettete ihn letzter Minute.

Eigentlich sollte die tags zuvor aufgefüllte Ölheizung im Keller des Hauses an der Straße „Zur Höhe“ in Hagen-Selbecke ihren Dienst einwandfrei erledigen. Stattdessen entging ein 75-Jähriger  am Dienstag in jenem Keller nur knapp dem Tod. Was war geschehen?

„Im Keller, genauer im Heizungsbereich, war es zu einer Verpuffung gekommen“, sagt Norbert Six, der als Einsatzleiter der Feuerwehr vor Ort war. An der Stelle, wo das Abgasrohr in den Kamin übergeht, hatte sich durch eine Verpuffung (der Grund dafür kann ein zu fettes Ölgemisch gewesen sein) die Revisionsklappe abgelöst. Die Folge: Hochgefährliches CO (Kohlenstoffmonoxid) strömte rasend schnell in die Kellerräumlichkeiten..

Der ältere Herr verlor das Bewusstsein und brach zusammen. Als er wieder zu sich kam, waren Sanitäter gerade dabei, ihn für den Abtransport in ein Duisburger Klinikum vorzubereiten. „Wir haben in dem Keller einen Kohlenstoffmonoxid-Wert von 1100 PPM (Parts per Million, zu deutsch: Teile von einer Million) festgestellt. Das ist das 200-fache des oberen Grenzwertes“, erklärte Einsatzleiter Six. Wenige Minuten später wäre der Senior mit Sicherheit erstickt.

Sohn atmet selbst das tödliche Gas ein

„Dass es dazu nicht gekommen ist, verdankt er seinem Sohn“, sagt Six. Der 40-Jährige stürmte runter in den Keller und fand seinen Vater regungslos auf dem Fußboden liegen. Er packte den 75-Jährigen und schaffte ihn aus dem mit Kohlenstoffmonoxid gefluteten Raum. Dabei muss der Sohn selbst so viel von dem eigentlich tödlichen Gas eingeatmet haben, dass auch er anschließend zur Behandlung in ein Hagener Krankenhaus gebracht werden musste.

Vater in Klinik nach Duisburg eingeliefert

„Der Vater wurde nach Duisburg gebracht, weil es dort eine Möglichkeit zur Überdruckbeatmung gibt“, sagt Six. Das Kohlenstoffmonoxid verriegelt die Blutbahnen des Betroffenen quasi für die weitere Sauerstoffzufuhr. Der Überdruck löst diese gefährlichen Verbindungen. „Fälle wie dieser passieren in Hagen nicht sehr häufig“, sagt Norbert Six.