Bei der Eröffnung der Ausstellung in der Hagenring-Galerie ist es zum Eklat gekommen. Dazu nimmt der Künstler Reiner Maria Matysik Stellung.
Bei der Eröffnung der Ausstellung in der Hagenring-Galerie ist es zum Eklat gekommen. Dazu nimmt der Künstler Reiner Maria Matysik Stellung.
Die Verantwortlichen des Hagenrings zeigen sich enttäuscht. Können Sie das nachvollziehen?
Reiner Maria Matysik: Nein. Bei der Eröffnung hat es durchaus lebhafte Diskussionen gegeben. Es hat sich ein sehr heterogenes Bild abgezeichnet. Ich hatte nicht den Eindruck, dass diejenigen, die meinem Werk ablehnend gegenüberstehen, in der Mehrheit waren.
Der Hagenring plant, die Galerie zu schließen, weil es an Personal fehlt und man das Kunstwerk durchs Fenster betrachten kann . . .
Davon erfahre ich durch die Presse. Das ist ein absurdes Argument. Beim Hagenring kann man sämtliche Ausstellungen durch die Fenster betrachten. So eine Bodenskulptur erschließt sich erst, wenn man sie von allen Seiten anschaut. Ich erwarte, dass der Hagenring als Vertragspartner seiner Verpflichtung nachkommt und die Galerie zu den Öffnungszeiten zugänglich macht.
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Halten Sie ein einziges Kunstwerk in der Galerie für angemessen?
Es stehen ja dort eine Bodenplastik sowie drei Stühle im Kreis, die ich vorgefunden habe. Das daraus ein solcher Skandal gemacht wird, kann ich nicht verstehen. Auch wenn nur eine Skulptur in einem relativ kleinem Raum steht, ist das angemessen.
Wollten Sie provozieren?
Nein. Darauf lege ich es bestimmt nicht an. Ich will nichts verkaufen, ich will etwas herausfinden. Wenn sich der Hagenring mit meinen bisherigen Ausstellungen und Werken befasst hätte, dann wüsste man: Ich habe nichts gemacht, was untypisch für mich wäre. Dass man jetzt so reagiert, halte ich für eine Zumutung gegenüber dem Künstler. Wenn es eine kuratorische Begleitung gegeben hätte, hätte es keine Überraschung gegeben. Ich habe noch nie ein Geheimnis aus dem gemacht, was ich vorhabe.
Enttäuscht waren die Verantwortlichen auch vom Katalog . .
Warum? Das kann ich nicht verstehen. Ich hatte 1000 Euro zur Verfügung, und die habe ich ausgegeben. Es ist ein Katalog entstanden, der bereits Lob vom Fachpublikum geerntet hat. Zudem ist der Katalog vor der Drucklegung dem Hagenring digital präsentiert worden. Sich darüber im Nachhinein aufzuregen, ist ein Witz. Das macht mich wütend.