Hagen.. Der Hagener CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Röspel wirft der SPD vor, die Explosion bei den Kosten des Tierheimbaus in eine Kampagne gegen Oberbürgermeister Dehm ummünzen zu wollen. Dabei sei sachliche Aufklärung geboten.
Als „bühnenreifes Spektakel“ bezeichnet der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Röspel die neuesten Entwicklungen rund um das Hagener Tierheim, mit dem offensichtlich die ins Stocken geratenen SPD-Kampagne gegen CDU-Oberbürgermeister Jörg Dehm erneut angeschoben werden solle: „Mit der Suche nach Wahrheit oder gar Aufklärung hat das nichts zu tun“, wie Röspel kritisiert. Dabei sei gerade Aufklärung in dieser Angelegenheit dringend geboten.
„Es ist schon eine lächerliche Inszenierung, wenn dieselbe SPD-Fraktion eine Akteneinsicht einfordert, zu deren Selbstverständnis es gehört, Amtsleiter und Dezernenten in die Fraktionsgeschäftsstelle einzubestellen, um sich über Sachverhalte haarklein informieren zu lassen oder Loyalitäten sicherzustellen“, so Röspel. Es erkläre aber, wie es den Laienschauspielern Krippner und Weber innerhalb kürzester Zeit habe gelingen können, aus einem Meer von 92 Aktenordnern und tausenden Seiten Papier zielsicher einen einzigen kurzen Vermerk zu ziehen. Und wie zufällig solle dieser Beleg geeignet sein, Stimmung gegen das Stadtoberhaupt zu machen: „Hier schwächele die schauspielerische Leistung so deutlich, dass das schlichte Drehbuch für das Publikum erkennbar wird.“
Spielt Weber die Ahnungslosigkeit nur?
Die gespielte Ahnungslosigkeit Jochen Webers bezeichnet Röspel als unglaubwürdig: „Er ist nicht nur Vorsitzender des Betriebsausschusses der Gebäudewirtschaft (GWH), sondern auch Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Immobiliengesellschaft GIV. Der GWH-Betriebsausschuss hat sich in zahllosen, der GIV-Aufsichtsrat in mindestens vier Sitzungen mit dem Bau des Tierheims und des Bungalows für die Tierheimleitung beschäftigt. Da wollen Weber alle Details entgangen sein? Wenn dem so wäre, dann wäre das Grund genug, sein Amt niederzulegen.“
Die Kostenaufteilung für die Herrichtung des Baugeländes betreffend spreche auch das Protokoll der Ratssitzung vom 10. September 2009 gegen die Weber-Deutung des Jahres 2013, wie Röspel betont. Dort sei zu lesen, dass der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Weber für seine Fraktion mitteilt, „dem Beschlussvorschlag beizutreten, der da regelt: ,Die Kosten für den zusätzlichen Lärmschutz sowie die vorgezogene Herrichtung und Einzäunung der Tierheim-Erweiterungsfläche sowie einer Teilfläche des Hundeplatzes werden finanziert mit 100.000 Euro aus der Sparkassenspende sowie den Mitteln, die die Stadt im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht ohnehin für die Sicherung eines brachliegenden eigenen Geländes aufwenden müsste.’“
Von Kliewe enttäuscht
Enttäuscht ist Röspel insbesondere von den Akteuren in der GWH. Er könne sich noch an die stolz geschwellte Brust von Betriebsleiter Kliewe erinnern, der bei einer Besichtigung der Tierheimbaustelle am 23. November 2011 prahlte: „Wir legen Wert auf die Feststellung, dass wir trotz der kurzen Realisierungszeit alle Zeit- und Finanzziele erreicht und die Mittel aus dem Konjunkturpaket II bereits abgerechnet haben.“ Jetzt, so Röspel, stelle sich das in einem anderen Licht dar.