Hagen/Mülheim.. In Hagen gründete er das Restaurant „Toto“, die „Artischocke“ und am Seeufer den „Schiffswinkel“. Seit zwei Jahren fehlt von ihm jede Spur.
Er wohnte zwar in Mülheim, war in der Hagener Gastronomie aber eine bekannte Größe: Denn hier hatte Santo Sabatino das italienische Restaurant Toto gegründet, war ebenso in der Artischocke auf dem Elbers-Gelände aktiv und auch im Schiffswinkel am Hengsteysee auf Herdecker Seite. Doch seit fast zwei Jahren ist er verschwunden. Jetzt wurde auch in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY nach ihm gesucht.
Noch keine heiße Spur
Nach der Vorstellung des Vermissten-Falls Santo Sabatino am Mittwoch sind bei den Ermittlungsbehörden einige wenige neue Hinweise eingegangen. Eine heiße Spur war nach Angaben des Essener Polizeisprechers Christoph Wickhorst noch nicht darunter: „Aber jeder einzelne Hinweis wird natürlich noch intensiv überprüft.“ Dass die Chancen auf einen Durchbruch in dem rätselhaften Fall weiterhin gering sind, war auch nicht anders zu erwarten. Die Idee, die Suche nach dem Promi-Gastronomen in der beliebten ZDF-Sendung zu präsentieren, kam nicht von den Essener Ermittlern, sondern resultierte aus einer Anfrage des Senders.
In der Sendung Aktenzeichen XY zeigt ein Einspielfilm das Leben Sabatinos, der es „vom Pizzabäcker zum Society-Gastronom“ geschafft habe, vor seinem Verschwinden – ein Patchwork-Familienidyll mit Mutter, Kindern, erster und zweiter Ehefrau in einem üppigen Haus. Die Ermittlungen hätten sich von Anfang an schwierig gestaltet, erzählt der Polizist. Weiter gehen die Ermittler davon aus, dass Sabatino das Haus freiwillig verlassen hat. Dass er sich nicht mehr bei seiner Familie gemeldet habe, bleibe allerdings „ungewöhnlich“. Für die in dem Einspielfilm geschilderte Entführung, die es im Vorfeld gegeben haben soll, gebe es „keine Beweise“, betont Neu. Eine Reise nach Benin wird erwähnt, Kontakte ins Geschäft der Diamantenhändler. Der Gastronom könne „an falsche Leute geraten“ sein.
Polizei und Staatsanwalt stellt das Verschwinden von Sabatino vor inzwischen fast zwei Jahren nach wie vor viele offene Fragen. Konkrete Ermittlungsansätze gibt schon lange nicht mehr. Zwar sind die Akten in diesem Fall noch nicht geschlossen. Allerdings beschäftigen sich die Mitglieder der einst eigens eingesetzten vielköpfigen Ermittlungskommission längst wieder mit anderen Aufgaben.
Sabatino verschwand am 20. Juli 2017 in den frühen Morgenstunden ohne Handy und Papiere, aber mit einer Kulturtasche, aus dem Haus seiner Familie. Erst neun Tage später meldete ihn seine Frau im Beisein eines Rechtsanwalts offiziell als vermisst. Trotz eines immensen Aufwands gelang es der Polizei nicht, Spuren des Gastronomen zu finden. Einzig die letzten Stunden und Tage vor seinem Verschwinden konnten nahezu lückenlos dokumentiert werden. Europaweit und selbst in afrikanischen Ländern hat die Polizei nach dem gebürtigen Sizilianer suchen lassen – vergebens.