Haspe.
Die Gemeinnützige Wohnstätten-Genossenschaft baut vor: Breiter über das Stadtgebiet verteilt und mit modernem, barrierefreiem Wohnungsbestand will das Unternehmen seine Zukunft strategisch absichern. Ein richtungsweisendes Projekt auf diesem Kurs bildet das 12-Millionen-Invest an der Eugen-Richter-Straße, wo am Freitag das Richtfest ansteht.
Um das unternehmerische Risiko geografisch besser zu verteilen, möchte die GWG, die vor allem in Haspe sowie in Wehringhausen den Großteil ihrer gut 4700 Wohnungen besitzt, auch in anderen Hagener Stadtteilen stärker vertreten sein. „Mit gesundem Wachstum breiter aufstellen“, zeichnet der nebenamtliche Vorstand Claus Rudel den Weg vor.
„Wir werden interessante Zukäufe tätigen, allerdings nicht auf Biegen und Brechen“, verweist der geschäftsführende Vorstand Christoph Rehrmann exemplarisch auf den gerade erst erfolgten Zukauf eines Mehrfamilienhauses in Boelerheide. Ohnehin seien der Hagener Norden, aber auch Emst für die Wohnungsgenossenschaft ein interessantes Terrain. Nach der gerade erst im Sande verlaufenen Übernahme der HGW will das Unternehmen in diese Richtung aktuell keine erneuten Initiativen vorantreiben: „Aber falls es Angebote gibt, werden wir sachlich prüfen, ob diese wirtschaftlich sinnvoll sind.“ Dabei sind auch Aktivitäten jenseits der Stadtgrenze nicht ausgeschlossen.
Impuls für Wehringhausen
Parallel blickt Rehrmann auch auf die Bestandsentwicklung. Während bei schwierigen Objekten in komplizierten Wohnlagen auch ein Abriss kein Tabu-Thema bleiben muss, setzt der Immobilienmanager vor allem auf barrierearme Modernisierungen. Dazu gehören neben dem Einbau von Aufzügen und rollatorgerechten Bädern auch breitere Türen und Treppenhäuser. Dass solche Investitionen in den Bestand sich lohnen, hat gerade erst die Großsanierung an der Höxterstraße bewiesen, wo in dem als „Russen-Hügel“ verpönten Quartier das Niveau der Mieter sowie das Gemeinschaftsgefühl sich deutlich verbessert haben und auch die Vermietungsquote wieder angestiegen ist.
Einen ähnlichen Impuls setzt die GWG jetzt auch in Wehringhausen an der Eugen-Richter-Straße. Für die dort neu entstehenden 62 Wohnungen (71-111 qm) gibt es bereits 300 Interessenten, die dort zusammen mit Nachbarn und Handwerkern am Freitag von 14 bis 18 Uhr ein Richtfest feiern. Die beiden U-förmigen Gebäude mit einem Tor-Mittelhaus im Stil der New Yorker Town-Houses sind letztlich auch als ein Bekenntnis der GWG pro Wehringhausen zu verstehen.
„Ein solch traditionsreicher Stadtteil hat dieses Engagement einfach verdient“, meint Rehrmann und verweist auf einen weiteren sechsstelligen Betrag, den sein Unternehmen für das Programm „Soziale Stadt Wehringhausen“ bereitstellt: „Als Eigentümer müssen wir was tun, sonst gehen uns die guten Mieter ins Umland verloren.“