Altenhagen.. Drei Ganovinnen standen im Mittelpunkt eines wahren Unfallkrimis, der sich in Altenhagen ereignet hat. Sie konnten nach mehrstündiger Flucht festgenommen werden. Bei ihrer Vernehmung durch die Polizei stellte sich heraus, dass die Frauen mehrfach wegen Eigentumsdelikten in Erscheinung getreten waren. Auskunft wollten sie nur in französischer Sprache geben.

Wie eine Action-Szene aus einem TV-Vorabendkrimi muss vielen Augenzeugen jener Unfall vorgekommen sein, der sich am Mittwochnachmittag gegen 16.30 Uhr mitten in Altenhagen ereignete. Im Mittelpunkt: drei Frauen südosteuropäischer Herkunft, die zunächst den Zusammenstoß heraufbeschworen, um dann in heilloser Flucht das Weite zu suchen.

Kurz zuvor war die Welt für einen 19-jährigen Hagener, der mit seinem Passat von der Friedensstraße aus die Kreuzung an der Boeler Straße überqueren wollte, noch in Ordnung. Er fuhr bei grüner Ampel los – und prallte Sekunden später mit einem Ford älteren Baujahrs zusammen. Aus diesem Fahrzeug sprangen trotz der heftigen Kollision augenblicklich drei Frauen heraus und rannten über die Alleestraße davon.

Wie die Polizei rekonstruierte, waren sie mit hohem Tempo – die Ermittler gehen von mindestens 80 km/h aus – an einigen vor der roten Ampel in der Boeler Straße wartenden Autos vorbeigejagt und im Kreuzungsbereich trotz Vollbremsung gegen den Passat des jungen Mannes gestoßen, der vor Ort von Sanitätern versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Zeuge verfolgte verdächtige Frauen mit dem Auto

Noch an der Unfallstelle meldete sich ein Zeuge bei der Polizei, dem die drei Frauen zuvor in der Karl-Halle-Straße aufgefallen waren. Da sie sich verdächtig verhielten und den Eindruck erweckten, gerade einen Einbruch begangen zu haben, verfolgte er sie in seinem Auto. Das blieb den Frauen nicht verborgen. Als sie ihn abschütteln wollten und bei Rot über die Ampel brausten, kam es zu dem Unfall in Altenhagen.

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Zunächst fehlte von den flüchtigen Damen jede Spur. Doch eine Stunde nach dem Unfall schlugen sie in einer Pizzeria auf, bestellten Cola und fragten den Inhaber (42), auf den sie einen sichtlich nervösen Eindruck machten, ob er sie nach Dortmund fahren könne. Als der Mann verneinte, bestellten sie ein Taxi. Der Taxifahrer, der bereits von der Fahndung der Polizei gehört hatte, informierte seine Zentrale, dass er höchstwahrscheinlich die drei Ganovinnen an Bord habe. An der Feithstraße, unmittelbar vor der Auffahrt zur A 46, wurde das Taxi von zwei Streifenwagen gestoppt und die Frauen festgenommen.

Frauen wollten nur auf Französisch antworten

Die Vernehmung des Trios gestaltete sich ausgesprochen schwierig, obwohl sich schnell herausstellte, dass die Frauen (27, 33, 35) mehrfach wegen Eigentumsdelikten in Erscheinung getreten waren. Auskunft wollten sie nur in französischer Sprache Auskunft geben, der Ford, den sie gefahren hatten, war noch auf den Vorbesitzer, einen unbescholtenen Bürger, angemeldet.

In dem Wagen entdeckte die Ermittler Einbruchswerkzeug, außerdem hatten die Frauen 2000 Euro in bar dabei. Eine von ihnen hatte in den letzten Jahren sage und schreibe 57 Alias-Personalien verwendet. Wenn sie festgenommen wurde, gab sie stets einen anderen Namen an, doch über erkennungsdienstliche Merkmale wie Fingerabdrücke konnte die Polizei die Fäden zusammenknüpfen. Die jüngste der Frauen blieb in Haft, gegen sie besteht ein Abschiebungs-Haftbefehl nach Serbien. 2002 war sie illegal nach Deutschland eingereist und dann untergetaucht.