Hagen.. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) hat ihre aktuelle Schätzung zur Zahl der wohnungslosen Menschen in Deutschland vorgelegt: 2016 waren demnach etwa 860 000 Menschen in Deutschland ohne Wohnung – seit 2014 ist dies ein Anstieg um etwa 150 Prozent. In Hagen haben sich im Jahr 2016 exakt 1047 Menschen an die Wohnungslosenhilfe der Diakonie Mark-Ruhr gewandt – gut 23 Prozent Frauen. 43 Prozent der Hilfesuchenden sind jünger als 30 Jahre.


Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) hat ihre aktuelle Schätzung zur Zahl der wohnungslosen Menschen in Deutschland vorgelegt: 2016 waren demnach etwa 860 000 Menschen in Deutschland ohne Wohnung – seit 2014 ist dies ein Anstieg um etwa 150 Prozent. In Hagen haben sich im Jahr 2016 exakt 1047 Menschen an die Wohnungslosenhilfe der Diakonie Mark-Ruhr gewandt – gut 23 Prozent Frauen. 43 Prozent der Hilfesuchenden sind jünger als 30 Jahre.

Oft bei Freunden und Bekannten

„Wir sprechen in diesem Zusammenhang von Wohnungsnotfällen“, so Christine Wienstroth, Leiterin der Wohnungslosenhilfe Hagen. Nicht jeder, der sich an die Beratungsstelle der Diakonie Mark-Ruhr wende, sei auch unmittelbar obdachlos und lebe auf der Straße oder in städtischen Notunterkünften. Der überwiegende Teil der Ratsuchenden halte sich mangels einer eigenen Wohnung wechselnd bei Freunden, Bekannten oder Familienangehörigen auf.

Die BAG W prognostiziert von 2017 bis 2018 einen weiteren Zuwachs um ca. 350 000 auf dann ca. 1,2 Millionen wohnungslose Menschen in Deutschland. Das wäre eine weitere Steigerung um etwa 40 Prozent. „Eine solche deutliche Steigerung erwarten wir in Hagen zwar nicht, dennoch möchten wir für dieses Thema sensibilisieren“, sagt Christine Wienstroth. Die Nachfrage verstetige sich bei allen Beratungsstellen der Diakonie Mark-Ruhr auf einem hohen Niveau.

„Die Zuwanderung hat die Gesamtsituation verschärft, ist aber keinesfalls alleinige Ursache der neuen Wohnungsnot“, erklärt Fachbereichsleiterin Heidrun Schulz-Rabenschlag von der Diakonie Mark-Ruhr. „Seit Jahren weisen wir auf eine verfehlte Wohnungspolitik in Deutschland hin“, unterstreicht die Diakonie Mark-Ruhr die Forderung nach mehr sozialem Wohnraum in der Region.