Wehringhausen. Eigentlich ist ja alles gesagt zum Block 1 in Wehringhausen. Doch der Petitionsausschuss gibt eine neue Perspektive
Was ändert es noch? Eigentlich nichts. Der viel diskutierte „Block 1“ in Wehringhausen wird abgerissen. Da können sich die Kämpfer des Initiativkreises abstrampeln, wie sie wollen. Selbst die Vorort-Sitzung des Petitionsausschusses am vergangenen Mittwoch, die die Block-1-Kämpfer um Ex-Baurat Johann Dieckmann und Gabriele Haasler mobilisiert hatten, war doch eigentlich für die Katz’. Fakten sind längst geschaffen. Doch das stimmt so nicht. Denn es gibt jetzt eine Perspektive.
Das Block-Karree wird aktuell abgerissen. Dort soll ein Bildungszentrum mit Schule und Kita entstehen. Blockbesitzer ist die Gemeinnützige Wohnstättengenossenschaft GWG. Während der Initiativkreis an dieser Stelle immer um das baukulturelle Erbe Wehringhausens kämpfte, orientierte sich die GWG mehr an der Wirtschaftlichkeit des Blocks und an künftigen Nutzungskonzepten. Die Fronten zwischen beiden Seiten sind ziemlich verhärtet.
Doch die Vorort-Sitzung des Petitionsausschusses des Landes NRW hat den Block-Kämpfern Hoffnung und neue Zuversicht gegeben. „Das ist in der Tat so“, sagt Initiative-Mitglied Matthias Nolte. Streng genommen darf niemand Teilnehmer aus der nichtöffentlichen Sitzung eines Petitionsausschusses zitieren. „Aber die Gesprächstendenzen sind für uns durchaus positiv“, sagt Nolte.
Denn es sei durchaus als schlecht bewertet worden, wie mit den engagierten Bürgern in diesem Fall umgegangen wurde. „Der Ausschuss hat zu erkennen gegeben, dass die Petition schlicht zu spät gekommen ist“, sagt Nolte.
Durchaus unterschiedliche Meinungen habe es darüber gegeben, ob Teile des Blocks nicht doch denkmalwürdig seien. Man habe es schade gefunden, dass die Archive nicht gänzlich durchforstet worden seien, und die Forschungsarbeit des Professors Wolfgang Sonne zum Block 1 sehr wertgeschätzt.
Mehr Wertschätzung für Bürger
„Auch vor dem Hintergrund der vielen Förderungen für das Projekt Soziale Stadt Wehringhausen muss Bürgerbeteiligung zukünftig mehr wertgeschätzt und mitgenommen werden, fand der Ausschuss“, sagt Matthias Nolte.
Außerdem habe der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als oberste Denkmalbehörde in Wehringhausen beim Termin vor Ort schützenswerte Altstadt-Qualität ausgemacht. „Hier käme möglicherweise sogar ein kompletter Bereichsschutz in Frage“, sagt Nolte.
„Die Sitzung hat das Ergebnis, dass es bei künftigen Bauprojekten in Hagen einfach so nicht weiter laufen darf wie bisher. Und das ist eine gute Perspektive, die uns insgesamt hoffnungsvoll stimmt“, so Matthias Nolte. Das verschriftlichte Ergebnis des Petitionsausschusses steht noch aus.