Hagen-Mitte. Es gibt nur wenige Grünflächen im Innenstadtbereich. Die Gehwege und wenigen Grünstreifen sind voll mit Hundekot. Anwohnern geht der unhygienische Zustand gehörig gegen den Strich.
Ursula Leschinsky hatte sich erlaubt, etwas dazu zu sagen. Ein Mann ließ seinen Hund vor ihren Augen sein großes Geschäft verrichten. Keinen Meter unter ihrem Balkon, direkt auf dem Gehweg. Warum er das nicht entfernen würde, fragte Leschinsky. „Geh’ rein, Alte“, raunzte der Mann zurück. An der Unterhaltung an einem Balkon in der Leiblstraße lassen sich zwei Dinge ablesen. Erstens: Vor allem in den nur wenig durchgrünten Wohnbereichen der Innenstadt gibt es ein gewaltiges Hundekot-Problem. Und zweitens entstehen dadurch immer wieder Konflikte zwischen Hundehaltern und Nicht-Hundehaltern.
Die Häuser entlang der Haldener Straße sind auf Höhe der Kellerfenster voll mit Hunde-Urin, und entweder findet sich in vielen Kellerfenstern noch ein Kothaufen oder die Baumscheiben sind übersät mit Hundehaufen, um die Fliegen kreisen. Es gibt auch Hundebesitzer, die sammeln die Hinterlassenschaft ihres Vierbeiner mit einer Tüte ein, werfen den Beutel dann aber vor die Bordsteinkante.
Verhaltensregeln für Bürger
„Wie?“, fragt Ursula Leschinsky, „sagen Sie mir, wie kommt sowas? Ich habe selber einen Hund. Und wenn der irgendwo hinmacht, entferne ich den Haufen mit einem Beutel. Und ich achte darauf, dass mein Hund nicht an Häuserfassaden pinkelt.“
Mit diesem Verhalten scheint Ursula Leschinsky allerdings zu einer Minderheit zu gehören. So wie ein Anwohner der Lützowstraße, der sich über die vielen „Granaten“ auf dem Gehweg beschwert. „Und ein paar Meter weiter, rund um den Spielplatz, ist alles voller Haufen. Bekommen Bürger, die in Hagen einen Hund anmelden, denn keine Regeln mit an die Hand, was sie dürfen und was nicht?“