Loxbaum. Die Anwohner der umstrittenen Riepe-Expansionsfläche an der Knippschildstraße sind weiter gegen das Projekt. Daran ändern neue Pläne nichts.
Noch bis zum 4. Juni läuft die erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes, mit dem das Unternehmen Sanitätshaus Riepe sich an der Knippschildstraße gern in einem eingeschränkten Gewerbegebiet erweitern möchte. Unter anderem, wie berichtet, mit einer Manufaktur. Da in Hagen zudem Bedarf an Wohnbaugrundstücken besteht, soll im Zuge der Neuaufstellung des Bebauungsplans Planungsrecht zur Schließung einer Baulücke an der Buschstraße geschaffen werden. Doch die neuerlichen Änderungen, die Riepe an seinen Plänen vorgenommen hat, um den protestierenden Anwohnern entgegenzukommen, stoßen weiterhin auf Ablehnung.
Verschiebung der Baugrenzen als Angebot an die Anwohner
Neben einer Verschiebung der Baugrenzen soll der zusätzlich geplante Fuß- und Radweg, um dringend benötigte Verbindungen in der Stadt zu schaffen, von der östlichen Grundstücksgrenze nach Westen verlegt werden, sodass sich zwischen der Wegeverbindung und den benachbarten Grundstücken ein fünf Meter breiter Grünstreifen ergibt. Südlich der Gebäude an der Buschstraße soll eine fünf Meter breite private Grünfläche festgesetzt werden. Um trotz der Verschiebung der nördlichen und östlichen Baugrenzen ein ähnlich großes Baufeld zu erhalten, wurde dieses nun auf eine ursprünglich geplante Parkplatzfläche ausgeweitet, die nun wegfällt – neben weiteren Kleinigkeiten sind das die größeren Veränderungen, die Riepe am Plan vorgenommen hat.
Über Klage wird erst entschieden, wenn Bebauungsplan beschlossen werden sollte
Anwohner-Anwalt Hendrik Kaldewei erklärt, dass die Anwohner das Vorhaben an dem vorgesehenen Standort nach wie vor als unverträglich ansehen würden. „Daran ändern auch die geringfügigen Planänderungen nichts. Wir werden daher auch im Rahmen der erneuten Offenlage eine ergänzende Stellungnahme abgeben, die aber recht kurz ausfallen dürfte. Über eine Klage müsste erst entschieden werden, wenn der Bebauungsplan tatsächlich beschlossen werden sollte. Zum derzeitigen Zeitpunkt kann daher hierzu noch nichts gesagt werden“, so Kaldewei. Und weiter: „Generell seien solche Klagen zwar ziemlich anspruchsvoll und unterlägen auch relativ hohen Prozessrisiken, aufgrund der konkret identifizierten rechtlichen Probleme wäre ich im Hinblick auf Klagen aber durchaus optimistisch.“
Unterdessen laufen auf der 19.000 Quadratmeter großen Expansionsfläche, um die es geht, unter anderem Vermessungsarbeiten, für die auch Bäume und Hecken zurückgeschnitten werden mussten – zum Ärger einiger Anwohner.
Genehmigter Eingriff läuft: Gehölzarbeiten dürfen stattfinden
„Nach Bundesnaturschutzgesetz sind solche Arbeiten generell zwischen 1. März und 31. September nicht gestattet – da haben die Anwohner recht“, erklärt Stadt-Pressesprecherin Clara Berwe. Allerdings handele es sich in diesem Fall um einen genehmigten Eingriff. Die Untere Naturschutzbehörde habe die Situation rechtlich geprüft, der rechtskräftige Bebauungsplan erlaube die Arbeiten.
Nach Ablauf der Offenlage hat der Rat zu entscheiden, ob Riepe für sein Vorhaben grünes Licht erhält. In Vorberatungen der Politik galt das Riepe-Projekt als willkommen.