Hagen. Wenn nur das Wetter immer mitspielen würde . . . Ohne Frage sorgen Biergärten in Innenstädten für eine lockere Atmosphäre. Und sie bescheren den Wirten zusätzliche Gäste.
Wenn nur das Wetter immer mitspielen würde . . . Ohne Frage sorgen Biergärten in Innenstädten für eine lockere Atmosphäre. Und sie bescheren den Wirten zusätzliche Gäste.
An die 20 Betriebe mit Außengastronomie befinden sich im Herzen der Hagener City, nimmt man die Bereiche auf und hinter der Springe sowie die untere Elberfelder Straße hinzu, kommt man auf über 30.
130 Betriebe mit Außengastronomie
„Im gesamten Stadtgebiet gibt es rund 130 Betriebe mit Außennutzung“, überschlägt Jutta Naber vom Ordnungsamt.
„Die Zahl der Betriebe mit Außengastronomie ist in den vergangenen Jahren exorbitant angestiegen, natürlich auch aufgrund des Nichtraucherschutzgesetzes“, erklärt Lars Martin, seit 1. März Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Schließlich habe nicht jeder Gastronom die Möglichkeit, seinen Gästen im Innenbereich einen Platz zum Rauchen anzubieten. „Daher weiten etliche Wirte, wenn es die Gegebenheiten zulassen, ihre Gaststätte nach draußen aus“, so Martin weiter.
Die Biergärten in der Innenstadt sind so vielfältig wie ihr Angebot an Speisen und Getränken. „Das Besondere an unserem Betrieb samt Biergarten? Wir befinden uns mitten in der Stadt, doch abseits des Trubels“, fasst Thomas Bielefeld zusammen. Der Betreiber des „Novy’s“ im Kunstquartier weiß die Sommersaison zu schätzen. „An einem schönen Sommerabend kommen ungefähr doppelt so viele Kunden wie an einem normalen Abend. Außengastronomie belebt die City ungemein“, spricht Bielefeld vielen Gastronomen aus der Seele.
Schicke Brasserie am Museumsplatz
Vor drei Jahren eröffnete die schicke Brasserie am Museumsplatz. Sie wird von auswärtigen Besuchern des Kunstquartiers genauso gern aufgesucht wird wie von Hagenern, die die schlichte Eleganz des Restaurants mit 70 Sitzplätzen oder den Biergarten, in dem 120 Gäste unter den alten Platanen Platz finden, mögen.
Früher implizierten die Leute mit Außengastronomie die klassischen Ausflugsgaststätten im Grünen. „Anfang der 80er-Jahre gab’s in der Innenstadt fast keine Möglichkeit, als Gast irgendwo draußen zu sitzen“, erinnert sich Thomas Bielefeld 30 Jahre zurück. „Außer vor der Spinne – alles traf sich unter der Laterne.“ Später hätten dann auch die Kneipen Max, Schatulle und Ratskeller Biergärten eröffnet, „das Bermuda-Dreieck war geboren“.
Vor gut fünf Jahren – durch die Schaffung der „Neuen Mitte“ – verschob sich das Biergarten-Zentrum auf den Friedrich-Ebert-Platz und wurde ergänzt durch die gastronomische Belebung des Elbers-Areals hinter der Springe.
Südländisches Lebensgefühl
Seit 2003 existiert die Gaststätte Crocodile in der Mittelstraße 8. „Natürlich nutzen bei schönem Wetter fast alle Gäste unseren Außenbereich. Man kann draußen rauchen, und die Leute flanieren sehen“, sagt Magnus Peters. Dabei komme ein wenig südländisches Lebensgefühl auf.
In den Crocodile-Anfangsjahren fuhren noch jede Menge Linienbusse durch die Fußgängerzone. „Zwei, drei Jahre nach unserer Eröffnung wurde die Mittelstraße dann für den öffentlichen Personennahverkehr gesperrt“, erinnert sich der Crocodile-Geschäftsführer. „Für uns und unsere Gäste ein wahrer Segen.“