Hagen. Die VHS zeigt sich kreativ: Der Kurs „Singen für die Seele“ bringt einen Corona-Song heraus und VHS-Mitarbeiter helfen in der Suppenküche mit.
Das Lied kennt man. Doch den Titel und Interpreten ad hoc zu nennen, wird den meisten vermutlich schwer fallen. Luisa Ortu lacht, „Stimmt. Im Original heißt der Song ,Calm After The Storm’ und stammt von den ,The Common Linnets’. Aber wir haben daraus eine Version auf Deutsch gemacht, die den Titel ,Himmel wieder blau’ trägt.“
Mit „wir“ meint die bekannte Hagener Sängerin ein Dutzend Teilnehmer ihres VHS-Kurses „Singen für die Seele“, drei befreundete Musiker und sich selbst.
Keine monetären Gedanken
Die 16-köpfige Truppe singt den „Corona-Song aus Hagen“, der als Video auf YouTube zu sehen ist. „Wir haben keine monetären Gedanken und wollen auch keine Spenden eintreiben, sondern mit ,Himmel wieder blau’ einfach Optimismus in dieser schwierigen Zeit verbreiten“, betont Luisa Ortu.
Zum Hintergrund: Der VHS-Gesangskurs ist - wie alle anderen Kurse auch - derzeit ausgebremst. „Die Teilnehmer und ich haben versucht zu skypen, doch das hat nicht gut geklappt. Dann haben mir einige Sänger eigene, kurze Gesangsvideos geschickt. Daraufhin kam mir die Idee, ,Calm After The Storm’ zu covern und daraus einen VHS-Corona-Song zu produzieren.“
Luisa Ortu hat einen deutschen Text geschrieben, die Kurs-Teilnehmer haben Passagen eingesungen, Luisa Ortu hat die mit ihr befreundeten Musiker Peter Fischer, Peter Schwarzfischer und Steffen Schmidt um Musikbeiträge gebeten und dann daraus das YouTube-Video produziert. Das Ergebnis? Ein melodisch-gefühlvoller Song, der unter die Haut geht.
Ortswechsel: Suppenküche
Auch die Mitarbeiter der VHS, die derzeit nicht vor Ort arbeiten dürfen, bringen sich momentan für andere Menschen ein. Wie das Mutter-Sohn-Gespann Michaela Kosolowski (47) und Maurice Kosolowski (23). Gemeinsam mit den Studentinnen Pia Blasberg und Lisa Middendorf (beide Anfang 20 und als Mini-Jobberinnnen bei der VHS im Einsatz) helfen sie in der Corona-Krise in der Suppenküche mit. https://www.wp.de/staedte/hagen/hilfe-geht-weiter-corona-haelt-hagens-tafel-teams-nicht-auf-id228767093.html
In der Einrichtung am Märkischen Ring, in der bedürftige Menschen mit Essen versorgt werden, packen im Normalfall 60 bis 80 Ehrenamtliche mit an. „Davon sind Zweidrittel über 70 und gehören somit zur Risikogruppe“, bedauert Vorstandsmitglied Prof. Dr. Theo Scholten. Die nun zwangsläufig weggefallenen älteren helfenden Hände ersetzt das jüngere VHS-Quartett mit großem Engagement.
Brot, Wurst, Käse, Nudeln und Obst werden in Tüten gepackt
Zur Erläuterung: Die Stadt Hagen hat bei der VHS nachgefragt, ob ein Teil der derzeit nicht arbeitenden Beschäftigten in der Suppenküche aushelfen kann. Michaela Kosolowski von der Anmeldung, ihr Sohn, der als Hausmeister jobbt und die beiden jungen Frauen aus der Cafeteria erklärten sich sofort bereit, Essenstüten, die an die Bedürftigen ausgegeben werden, zu packen. „Wir haben einen zweiwöchigen Dienstplan aufgestellt. Wir vier packen Brot, Wurst, Käse, Nudeln und Obst in die Tüten, die Männer und Frauen der festen Suppenküchen-Tagesteams reichen die Tüten dann durch die Schleuse“, erklärt Michaela Kosolowsli. https://www.wp.de/staedte/hagen/hagen-vhs-erstattet-gebuehren-fuer-unterbrochene-kurse-id228913619.html
Was den vier VHS-Mitarbeitern zu Herzen geht? „Jeden Donnerstag sponsert ein Pizzabäcker aus Haspe 70 Portionen Pizza oder Pasta. Über die warme Mahlzeit, die allerdings nicht direkt am Haus verzehrt werden darf, freuen sich die Bedürftigen besonders.“